Muss ich Vinnie Stigma vorstellen? Für diejenigen die es brauchen: Gitarrist von AGNOSTIC FRONT und somit eine New York Hardcore Legende! Mit „For Love & Glory" gibt es hier ein Soloalbum (sein zweites), welches sich vor allem dem Punkrock verschrieben hat. Und auf dem er singt.
Man sagt ihm ja gerne mal nach, er wäre nicht unbedingt der begnadetste Gitarrist und mogelt sich vielleicht ein klein wenig durch – nach dem Genuss dieser Platte muss ich feststellen, das man dies auch über seinen Gesang behaupten kann. Allerdings sind die Songs (wie gesagt: Punkrock mit Hardcore-Attitüde) ziemlich fett geworden und damit fällt das nicht so schwer ins Gewicht, wie vielleicht bei ein paar anderen Kollegen. Vor allem die Drums peitschen die Songs gut nach vorne.
Auch auf der lyrischen Ebene kommt jetzt nicht viel, was über den Tellerrand hinaus geht und somit ist „For Love & Glory" ein sehr solides Album geworden, welches STIGMA und ein paar Freunde eingeprügelt haben – unter anderem mit der Hilfe von RANCIDs Lars Fredrikson. Und dadurch überrascht es auch nicht wirklich, dass es hier eher nach den BASTARDS als nach AGNOSTIC FRONT oder MADBALL klingt.
Auch wenn ich erst klare sechs Punkte zücken wollte, gebe ich gerne zu, dass die Platte mit jedem Durchlauf wächst und die eigentlich nicht sehr innovativen Songs teilweise extrem gut abgehen, einige wirklich absolut mitreißende Momente besitzen und viel Schönheit in kleinen Details bergen. Die Songs sind sehr gut im Fluss, gut aufgebaut und gehen gut nach vorne. Und in den Refrains und härteren Parts haben sie mächtig Druck unter der Haube.
Wenn man mal außen vor lässt, um wen es sich handelt, kommt man schon ein wenig auf den Trichter, dass der Gesang ab und zu das schwächste Glied in der Kette ist. Aber die schnörkellosen Songs hauen wirklich alles raus. Und damit hat STIGMA hier wirklich ein ziemlich gutes Streetpunk-Album eingespielt (einspielen lassen), welches auch ohne seine Biografie eine absolute Daseinsberechtigung hat!