Auch in Deutschlands gibt es Punks, die sich die Akustikgitarre umschnallen und ihre Songs im reduzierten Gewand raushauen. CHRISTIAN STUMFOL (CLAP YOUR HANDS TWICE) ist einer davon. Und ich habe in letzter Zeit einige Versuche gehört, die wesentlich weniger kompetent vorgetragen wurden.
Zwar setzt er sich mit „12" nicht unbedingt an die Spitze der Bewegung, aber die zwölf Songs (daher wohl auch der Albumname) zeigen eindeutig ihre Daseinberechtigung. Eine Akustikgitarre, eine Mundharmonika, eine E-Gitarre im Hintergrund, etwas Kontrabass, Folk, Country und eine Punkattitüde werden hier immer wieder neu gemischt und bieten schnell verständliche Songs an, die zwar nicht unbedingt auf musikalische Finesse setzen, dafür aber bei allen Fans von CHUCK RAGAN und FRANK TURNER ankommen dürften. Einige Songs erinnern mich auch ziemlich an die Akustiksongs vom letzten GET DEAD-Album.
Wie bereits gesagt, sind die Songs ziemlich lagerfeueresk, aber mit seiner Stimme bewahrt er sie stets vor jeder Belanglosigkeit. SUNDOWNER haben das teilweise genau anders herum gemacht. Und im Gegensatz zu denen oder LOUISE DISTRAS klingt „12" auch von vorne bis hinten wie ein Solo-Album und nach Nächten in Bars und Kneipen.
Noch hat STUMFOL hier kein Meisterwerk abgeliefert, sich aber zumindest selber auf der Karte platzieren können. Ein paar schöne Mitsingsongs sind dabei und man nimmt ihm seine Sache ab. Und um das geht es ja auch irgendwie bei der ganzen Akustikpunk-Geschichte...