Fountains - Souvenirs EP

Bereits der Anfang gefällt mir. Die Gitarren klimpern langsam und ruhig vor sich hin und man bekommt das Gefühl, die Band hat es gar nicht so eilig damit, in die typischen Genreklischees einzusteigen. Und so zeigt der erste Song zwar Stallgeruch, aber auch Eigenständigkeit. Beim Titeltrack geht's dann etwas punkiger und schneller zur Sache und man denkt schon „ah ja, Poppunk eben, aber dennoch cool".

So oder so klingen FOUNTAINS eben nach einer moderneren Variante des Poppunks ("Progress"), lassen aber glücklicherweise ganz fiese Moshparts mit Gebölk à la A DAY TO REMEBER raus und bleiben dafür lieber immer etwas mehr auf der Melodic-Punk-Seite. Die Stimme ist etwas glatter udn nasaler als bei den meisten Punkbands und noch nicht jeder Refrain zündet, aber das habe ich auch alles schon wesentlich emo-mäßiger gehört. Zwar sind sie nicht so verspielt wie FOUR YEAR STRONG und auch nicht so melodiesicher wie SET YOUR GOALS – aber nach Mönchengladbach klingt die zweite EP der Band nun auch nicht grade.

Es gibt hier einige schöne Stellen mit Crewshouts, die den Sound dick, aber die Songs nicht böse machen sollen. Und wenn jetzt der Sänger noch ein bisschen mehr Rotz in seiner Kehle entdecken kann, können sich FOUNTAINS vermutlich auf Dauer schon eine eigene kleine Nische in der hiesigen Szene erarbeiten. Sie lassen gekonnt ein paar Klischees aus und versuchen sich mit „Stability" sogar an einer kleinen Hymne. Kann was!