Na, das ist mal was anderes in meinem Player: THE OBITS verbinden irgendwie 60s-Garage mit Punkrock, SubPop-Sound und Surf mit Rock N Roll und streckenweise fast ein wenig Noise. Und dennoch klingen sie oftmals angenehm poppig. Seltsam? Ne, seltsamerweise nicht.
Die Band aus Brooklyn legt hier ihr drittes Album vor und klingt in meinen Ohren wirklich sehr eigenständig und so, als hätte sie sich absolut gefunden. Sie klingen oft ein wenig wirsch, schaffen es dann aber immer wieder, recht poppigen Wohlklang zu erzeugen, der dich an die 60er denken lässt: Ein Tremolo der Gitarre hier, ein bisschen Krach da, ein nach vorne stampfendes Schlagzeug direkt danach und immer sehr dynamisch. Die Vocals sind nicht zu einschmeichelnd, hauen aber gute Melodien raus – und wenn nicht, dann punkten sie zumindest in der Intensität. Aber auch instrumental geht bei der Band gut.
Leider kenne ich mich in der Sound-Ästhetik nicht sonderlich gut aus und kann bei Sound-Vergleichen leider nur das Infoblatt zitieren, auf dem Bands wie TELEVISON, THE WIPERS, PITCHFORK und GIRLS AGAINST BOYS genannt werden. Mir aber imponiert auf jeden Fall die Kombination von wildem Garage-Sound mit 60s-Pop und gleichzeitig diesem SubPop-Klang. Und ein Song wie „This Must Be Done" klingt ja wirklich, als hätte man bei seinen Eltern ganz unverhofft ein kleines Juwel in der Plattensammlung gefunden.
THE OBITS klingen auf jeden Fall mal anders und verbinden alle möglichen Musikstile miteinander, ohne ihren eigenen Sound aus den Augen zu verlieren. An und für sich bin ich ja überhaupt kein großer Freund solcher Musik. In schlecht gelaunten Minuten hab' ich das auch schon "Mädchen-Alternative" genannt – aber THE OBITS strafen mich hier gerade Lügen. Und bringen meine Beine unwillkürlich zum Tanzen. Wirklich coole Scheibe. Irgendwo zwischen sperrig und spielerisch.