Bei LESS THAN JAKE kommt es immer ziemlich stark auf das jeweilige Album an: für jedes gute findet man auch ein durchschnittliches und so bin ich immer gespannt, was die SkaPunks wohl abliefern mögen. Und leider fällt „See The Light" auch wieder in die Kategorie „eigentlich ganz cool, aber früher fand ich sie mal besser".
Klar erkennt man sie nach den ersten Sekunden und so dermaßen weichen die neuen Songs ja auch gar nicht von ihrem Kanon ab, aber irgendwie tut sich das neue Album der Amis schwer, mal so richtig aus der Hüfte zu kommen. Zwar ist es tanzbar, hat einprägsame Melodien und Speed – aber irgendwie ist der Sound der cleanen Gitarren zu poppig geworden und die Songs sind auch einfach "nur gut". Kleinere Highlights kommen tatsächlich erst ab Mitte der Platte, bis dahin ist es ziemlicher Standard.
Und wenn man jetzt bedenkt, dass die Jungs aus Gainesville sich mal eben fünf Jahre dafür Zeit gelassen haben, ist es schon ein wenig verwunderlich. Klar haben sie Drive und gute Bläser. Aber an „See The Light" stört mich vor allem, dass es wirklich nichts Neues mehr gibt. Natürlich erwarte ich hier keine Großtaten im Songwriting, aber teilweise klingen sie schon stark nach ihrer eigenen Kopie. "Do The Math" ist z.B. recht cool, erinnert mich aber stark an einen Song von "Anthem".
Wer bei LESS THAN JAKE einfach nur eine aktuelle Version dessen haben will, was er bereits kennt, für den ist auch dieses Album (welches ja auch nicht schlecht ist) geeignet. Aber ich greife da doch lieber zu den MAD CADDIES, die sich zumindest immer stärker in Richtung Reggae entwickeln und damit immerhin eine Evolution mitmachen. Ansonsten findet sich hier 13 mal poppiger Skapunk, der an den richtigen Stellen aber auch mal mit der groben Kelle kommt. Nur Hymnen kann ich hier leider keine mehr ausmachen.