Irgendwie war ich mir sicher, die SUICIDE KINGS bereits von einem Album her zu kennen, muss jetzt aber feststellen, dass ich mich wohl in der Band geirrt habe. Aber es gibt ja auch recht viel mit „Suicide" im Namen. Diese Band aus Hessen ist da jedenfalls nichts ganz so beliebig.
Denn auch, wenn das nicht 100%ig meine Musik ist, klingt ihre Mischung aus Punk, Harcore und etwas Metal eben absolut nicht nach Metalcore, sondern genau nach „einer Mischung aus Punk, Hardcore und etwas Metal". Wo Metalcorebands eher von einer Art mentaler Nähe zum Punk sprechen, klingen die SUICE KINGS eher nach dreckigem Streetpunk, der mit viel Hardcore an den Mann gebracht wird. Mich erinnert der Sound sehr stark an 90er Jahre Hardcore-Punk-Bands wie z.B. RAWSIDE (ab und zu sogar mal die MISFITS).
Zwischendurch verfallen sie dann aber immer wieder mal in kleine Metalriffings, welche die ansonsten vor allem sehr schnell angelegten Hardcorepunk-Song etwas auflockern. Und bei einem Stück gibt es sogar Unterstützung von TANKARDs Gerre am Gesang. Wie gesagt, die Hessen wildern eben auch im Metal, ohne dieses aufgesetzt oder trendy zu machen.
Was mir am Album wirklich gefällt, ist der Speed der Songs und die gute Produktion. Ansonsten können mich solche Bands eher seltener hinter dem Ofen hervorlocken, aber die SUICIDE KINGS gehen recht hymnisch und wahnsinnig schnell an die Sache heran. Natürlich gibt es auch immer mal wieder relativ stumpfe Momente, wo ein paar Akkorde eher uninspiriert aneinandergehängt werden und der Gesang sich dem anpasst. Aber glücklicherweise umgehen sie das wesentlich öfter. Und ab und zu hauen sie dir echt den Kitt aus der Brille!
Das vierte Album der Suizidkönige richtet sich vor allem an Fans oldschooligen Hardcorepunks, die kein Problem mit leichtem Metaleinfluss haben. Und bei dem Drive, den die Songs hier fast durchgehend haben, kann ich diese Fans auch immer besser verstehen... und gebe deshalb sieben Punkte!