ARMS LIKE SNAKES liefern mit „The Awakening" eine EP ab, die ich eigentlich wirklich mögen möchte, die mich aber leider nur an ein paar Stellen so richtig jubeln lässt. Zu sehr klingen ein paar andere Stellen noch nach Kinderkrankheiten.
Zwar gefällt mir ihre melodische Mischung aus Punkrock und etwas Hardcore mit zwei verschiedenen Sängern als solche, aber bei ein paar Songs habe ich ein bisschen was zu meckern. Zum einen ist da ein echt heftiger Akzent in der Aussprache und beide Sänger haben so manchmal ihre Schwierigkeiten mit den Melodien. Vor allem die Strophen von „A New Dawn" sind schon ziemlich krass nasal und machen einen eigentlich spannenden und tanzbaren Song beinahe kaputt – werden aber von einem dicken (wenn auch nicht überraschenden) Refrain gerettet.
Was mir ebenfalls an ARMS LIKE SNAKES gefällt, ist ihr End-90er-Touch. So erinnern sie mich z.B. irgendwie an ALIEN101, die auch diese Art von Punkrock gemacht haben (gibt es die eigentlich noch?). Also keine Trendreiterei, sondern schöne Songs die an eine Zeit erinnern, in der man noch gepogt hat anstatt rumzustehen, bis der 15-sekündige Moshpart einsetzt. Und damit schaffen es ARMS LIKE SNAKES auch, abwechslungsreich und herrlich untrendy zu klingen.
Ich bin etwas hin- und hergerissen, was „The Awakening" – ihre zweite EP – angeht. Das sind schöne Punkrocksongs, die Menschen mit dem Herz am richtigen Fleck zeigen, aber am Gesang muss noch etwas gemacht werden. Vielleicht hätte es schon geholfen, sie etwas weniger in den Vordergrund zu mischen. Mal schauen, wie sich die Band entwickeln wird ... aber für den Mut zur Trendverweigerung und für die Loyalität zum eigenen Geschmack und aufgrund ein paar echt schicker Songs gibt es dann noch sechs Punkte.