The Forum Walters - Lederhosenpunk

The Forum Walters - Lederhosenpunk
    Streetpunk / Poppunk

    Label: Carnage
    VÖ: 2012
    Bewertung:5/10

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Was soll ich hier sagen? Die FORUM WALTERS stellen mich mit „Lederhosenpunk" vor ein kleines Rätsel. Kennengelernt habe ich sie auf der Split mit JAYA THE CAT, dann habe ich sie live gesehen und jetzt hier dieses Album entdeckt. Und ähnlich wie bei der Split finde ich die Band gut, muss jedoch ein sehr großes „aber" hinterherschieben.

Denn die Österreicher spielen zwar echt netten Gute-Laune-Poppunk mit teilweise schön politischen Texten, haben aber bei den Aufnahmen eine Menge Entscheidungen getroffen, die ich so nicht nachvollziehen kann. Warum sind die Gitarren so leise und so sanft? Warum ist der Gesang so sehr im Vordergrund? Und vor allem: Warum singen sie oft so einschmeichelnd, dass einem das Wort „Punk" kaum über die Lippen gehen will? Der extrem starke Akzent im Gesang trägt ja irgendwie zum Charme der Band bei, aber manchmal klingen die Vocals zu drucklos runtergerasselt (zum Beispiel in der katastrophalen Strophe von „Robin Hood").

Aber der Punkt „Charme" ist bei dieser Band, die ihr Album „Lederhosenpunk" nennt, klischeetriefende Folklore-Bandfotos macht und sich in Texten engagiert zeigt, nicht zu unterschätzen. An und für sich bin ich ja überhaupt kein Streetpunkfan und THE FORUM WALTERS halten sich beim Songwriting klar an die Vorgaben, die Bands wie DROPKICK MURPHYS, RANCID, SWINGING UTTERS seit vielen Jahren vormachen. Aber dennoch macht das Album der Jungs und der Bassistin immer wieder Spaß und holt zwischendurch immer wieder einfache, aber wirkungsvolle Refrains raus. Darüber kommt dann oftmals eine ganz coole zweite Gitarre, die den einfachen Akkorden etwas Schönes entgegen setzt.

Und so ist „Lederhosenpunk" irgendwie hin- und her gerissen zwischen grobem Charme, zu viel Pop, etwas Rock N Roll und ansteckend guter Laune. Bei anderen Bands hätte ich unter Umständen einen Verriss gehabt. Aber dann kommt wieder so ein Refrain wie bei „Two Sided Coin" und die Sonne geht auf. Ein seltsames kleines Album, welches mich immer wieder damit überrascht, dass ich es streckenweise abfeiere, nur um danach den Kopf zu schütteln und „zu poppig" zu sagen. Ich schwanke die ganze Zeit zwischen fünf und sechs Punkten.
Kai