Meiner Meinung nach braucht es bis dahin noch etwas. Zwar ist ein Song wie „Scond Thoughts" absolut nicht mehr aus dem Gehör zu bekommen (und das meine ich auch so), aber bis zu einem richtigen Meisterwerk fehlen mir noch ein paar Überraschungen. Aber dennoch: THE SCANDALS punkten damit, dass sie alles, was THE GASLIGHT ANTHEM, THE MENZINGERS, THE RIOT BEFORE und alle anderen Bands, die ein wenig Bruce Springsteen in ihren Sound haben einfließen lassen, hier lupenrein zelebrieren. Und das alles mit der typischen Produktion, die den Gesang klar über die Gitarren stellt – die ihrerseits manchmal schon ziemlich clean klingen.
Im Hintergrund stützen viele „Ohohos" den individuellen Gesang von Fronter Jared, der zwar typisch rau klingt, aber so ein gewisses Etwas in der Stimme zum Rotieren bringt. Am meisten gefallen mir THE SCANDALS dann, wenn sie schneller werden und sich nicht in dem TGA-Midtempo ausruhen – auch wenn sie das durchaus draufhaben. Wer Punkrock vor allem wegen seines Hymnenfaktors mag, wird die Band aus New Jersey ziemlich abfeiern, da sie nämlich genau das auf sehr unpeinlich Art rüberbringen. Wenn jetzt noch etwas mehr Spielereien dabei wären und vielleicht die Gitarren noch etwas dreckiger klängen, könnte ich mir den Aufstieg dieser Band durchaus gut vorstellen. Mit „Time Machine" liefern sie jedenfalls schon mal eine ziemliche Visitenkarte ab!
Bei den SCANDALS bekommen vermutlich viele Punkrocker feuchte Augen. Die typischen drei oder vier Akkorde, eine glaubwürdige, aber nicht zu raue Stimme, Verbindungen zu THE GASLIGHT ANTHEM (mit deren Sänger hat der SCANDALS-Fronter nämlich zusammen Akustik-Songs gemacht) und jetzt hier auch noch Gunner Records als Partner. Das nächste große Ding?