Das Debüt von PENTIMENTO hat mich schon ziemlich beeindruckt. Danach habe ich die Jungs aus Buffalo allerdings wieder aus den Augen verloren. Jetzt kommt die nächste (kleine Scheibe) um die Ecke und ich weiß wieder sofort, warum ich die Musik dieser Band so mag.
Die Jungs haben nämlich damals, bevor Emo weinerlich und kajalig wurde, sehr, sehr gut aufgepasst und bringen uns ein wenig von dem, was JIMMY EAT WORLD heute nicht mehr auf Platte gebannt bekommen: wunderschöne Popsongs, die in ein knalliges Punkkorsett gedrückt wurden. In diesem Falle sind das vier Songs, die mehr als rund sind, Dynamik und melancholische Gesangsmelodien (gerne langgezogen) haben, bei denen man sich herrlich angesprochen fühlt, selbst wenn man eigentlich grade gar nicht ansatzweise traurig ist.
Der JIMMY EAT WORLD-Vergleich ist der passendste, den ich gerade auf der Pfanne habe, und so liegen PENTIMENTO irgendwo zwischen „Clarity" und „Bleed American", wobei sie niemals zu kräftig austeilen. Aber auch Fans von SAMIAM könnten hier auf ihre Kosten kommen, da sie eigentlich Poppunksongs schreiben, die von der Atmosphäre leben.
Natürlich ist das weit entfernt von „revolutionär", aber es zeigt mir wieder, warum guter Poppunk seine absolute Daseinsberechtigung hat. Dazu ist das Ganze dann auch noch richtig schick aufgemacht und somit jeden Taler wert. Kaufen.