BANNER PILOT aus Minneapolis sind eine Bank. Bei ihrer Version des schnörkellosen Punks weiß man einfach, was man für sein Geld bekommt. Leider habe ich bei „Souvenir" aber auch das Gefühl, dass da nicht wirklich mehr geht.
Man erkennt sie sofort am Sound, an der Stimme und am Songwriting, und irgendwie passen sie wirklich gut auf FatWreck. Straighte, meist midtempolastige Punksongs mit dieser Stimme, die leicht rau aber immer sehr melodisch ist. Und würde es sich hier um eine EP mit den besten Stücken handeln, würde ich „Souvenir" auch ziemlich abfeiern. Knackig, melodisch und auf den Punkt gebracht und an den richtigen Stellen kommt noch mal ein bisschen Schmackes dazu. Songs, die Fans von FACE O FACE und THE LAWRENCE ARMS dankend annehmen dürften. Und so war meine erste Idee hier auch, klare sieben Punkte zu geben. Schließlich sorgen BANNER PILOT auf dem vierten Album einfach für gute Laune.
Aber wenn die Platte dann mal in Gänze gelaufen ist, fällt es mir relativ schwer, Highlights zu benennen. Das liegt daran, dass die Band ihrem eigenen Rezept schon ziemlich treu bleibt. Vor kurzem haben IRON CHIC ein Album rausgebracht, welches an und für sich recht straighte Punksongs beinhaltet. Aber sie haben immer wieder wahnsinnig gute und streckenweise echt spannende Zwischenparts in die Songs gebaut, Dynamik eingesetzt und immer eine abgefahrene zweite Gitarre über den Akkorden liegen. Und genau das fehlt mir hier auf Dauer. Wo sind die Überraschungen bei diesen ansonsten eher konventionellen Punksongs? Der Gesang ist auch immer sehr ähnlich und so verraten BANNER PILOT schon recht schnell, was es auf diesem Album geben wird.
Man verstehe mich nicht falsch: „Souvenir" ist ein echt cooles Album. Aber es ist auf Dauer dann doch irgendwie ziemlich berechenbar. Ich werde mir die Band auch nach wie vor gerne live ansehen, aber mir fehlen hier die Ausbrecher, um noch mehr Punkte geben zu können. Im Vergleich dazu haben andere Bands einfach größere Hits am Start. Dennoch gut.