Aufgrund der vor einiger Zeit erschienenen Best Of kommt es mir gar nicht so vor, aber die letzte Studio-Platte der MAD CADDIES ist tatsächlich schon sieben Jahre alt. Dementsprechend gespannt kann man auf „Dirty Rice" sein. Werden sie weiter den Reggae-Weg einschlagen oder kommt der Punk stärker zurück?
Tja, der erste Song schickt den Hörer direkt in eine ganz andere Richtung: die MAD CADDIES klingen erstmal eher nach Big Band mit etwas New Orleans-Sound. Danach kommt dann ein solider Poppunk-Song. Und so ein bisschen beschreiben diese beiden Songs dann auch den Verlauf des Albums. Natürlich kommt noch Reggae und Ska dazu. Aber ich höre hier keinerlei Sturm und Drang mehr bei den Amis raus. Auch die wunderschönen Reggae-Songs der letzten beiden Alben kommen hier in etwas abgeklärterer Version vor. Die CADDIES klingen einfach wie eine Band, die niemandem mehr etwas zu beweisen hat, sich von ihren eigenen Strukturen etwas entfernt und den Sound damit erweitert.
Eigentlich gute Eigenschaften. Aber grade diese „Big Band-Songs" zeigen einfach keinen wirklichen Biss. Natürlich sind die Melodien und Refrains gut. Natürlich spielt die Band gut und zeigt sich in jedem musikalischen Terrain versiert – sie sind ja schließlich die MAD CADDIES! – aber die packenden Momente fehlen irgendwie. Alle Songs sind gut – aber leider nicht mehr. Auch wenn sich zwischendurch kleine Perlen finden lassen („Ska City") haben die Amis irgendwie nicht das besondere Etwas, das ich erwartet hatte. Und auch die smoothen Reggae-Songs lassen mich nicht sofort dahin schmelzen.
Alles in Allem ist „Dirty Rice" ein gutes Album, mit tollem Groove, viel guter Laune und guten Melodien – ihr technisches Können dürfte eh unbestritten sein. Aber die ganzen Ausflüge in ruhigere Gefilde und die „nur guten" Songs sind nicht grade das, was ich mir nach sieben Jahren gewünscht hätte. Erinnert mich damit irgendwie an das letzte BANNER PILOT Album. Auch auf Fat Wreck und eben auch „nur" gut ...