VERSUS YOU klingt ja irgendwie nach einer Hardcoreband. Aber was die Luxemburger hier auf ihrer ersten Langrille machen, passt nun mal ganz klar in die Poppunk-Schiene. Und auch wenn ich zunächst etwas enttäuscht war, weil alles so brav klingt, kann sich die Platte über die Zeit doch immer mehr Punkte ergaunern und kommt schließlich bei mehr als soliden sechs Punkten an, weil viele der Songs zwar unglaublich simpel, aber zu gut zum Überhören sind.
Hier geht es zwar nur um die ewig gleichen drei oder vier Akkorde, aber dafür macht die Stimme schön was her. Irgendwo zwischen THE LAWRENCE ARMS und BANNER PILOT – nur ein ganz klein wenig braver. Aber auch vom Songwriting her passen die Vergleiche gar nicht mal so schlecht – nur wie gesagt: etwas poppiger. Zwischendurch findet sich auch immer wieder ein Hymnenversuch a la RED CITY RADIO und bei Songs wie „Be better than me" scheint es ihnen auch zu gelingen – auch wenn man Vieles bei diesen Songs voraussehen kann.
Im Gegensatz dazu gibt es Stücke wie „If The Camels Die, We Die", die ein wenig kerniger sind und somit ein schönes Gegengewicht bieten. Schließlich müssen VERSUS YOU ab und zu aufpassen, nicht zu bubblegummig (Adjektiv-Neuschöpfung!) zu werden. Irgendwie erinnert das Ganze auch an die ein oder andere Fat Wreck Band aus den 90ern. BRACKET vielleicht?
Wer auf der Suche nach Innovation oder Härte ist, wird mit VERSUS YOU vermutlich nicht wirklich glücklich. Wer aber auf Poppunk abfährt, dabei aber keine Kleine-Jungs-Stimme mag und nach einer neuen Platte für den Sommer 2014 sucht, der sollte hier mal zugreifen. Ich würde zwar auch gerne mehr als sechs Punkte geben, aber dafür fehlen mir noch ein wenig die wirklich außergewöhnlichen Songs. Aber was nicht ist ...