Der Bandname, das Cover, die Besetzung und dann noch die Musik: bei der ersten Begegnung mit den CANDY HEARTS schalten meine Geschmacksknospen in den Ohren erstmal auf „Vorsicht!". Aber ein bisschen was Süßes braucht man eben auch zwischendurch – man kann ja nicht nur von veganer Pampe leben ...
Und deswegen gibt es hier auch sechs Punkte für ein zuckersüßes Poppunkalbum, welches selbst Bands wie HEARTSOUNDS noch wie eine Beatdownband aus dem Fightclub wirken lässt. Es klingt ein wenig so, als hätten sich eben HEARTSOUNDS, LEMURIA, THE FORECAST, VERSUS YOU, BLINK 182 mit schönem Gesang und ein paar MTV-Phänomene zusammengetan, um eine Poppunk/Poprock-Band mit Frauengesang zu gründen. Allerdings treten sie auch nur bei Sonnenschein, guter Laune und Freibier für alle auf. Bezahlt werden sie vermutlich mit rosa Einhörnern. Das seltsame ist allerdings, dass es dir trotzdem ein Grinsen ins Gesicht schraubt.
Die Akkorde und die Melodien sind bekannt aber flott vorgetragen, der Sound ist dicke, aber nicht übertrieben und die Stimme sympathisch. Und dafür, dass sie auch nur zu dritt sind, haben die Songs schon Schmackes. Wenn man erstmal die ersten Songs gehört und sich darauf eingeschossen hat, packt dich direkt so ein Sommer-Sonne-Schalala-Gefühl. Und auch wenn es ab und zu kurz davor steht zu kippen, halten sich die CANDY HEARTS aus New York doch immer oberhalb der Peinlichkeits-Grenze.
Bridge9 haben hier ein nicht ganz alltägliches Album für das Label veröffentlicht. Aber in der richtigen Stimmung läuft „All The Ways..." so einfach runter wie spanisches Bier am Strand. Poppunk-Hasser sollten allerdings einen sehr großen Bogen machen: man kann nämlich durchaus Ohrkaries bekommen, wenn man keine Abwehrkräfte hat!