MASKED INTRUDER haben das Potential zu polarisieren. Zum einen ist Ihr Poppunk so zuckersüß, dass man sich Insulin für die Ohren besorgen möchte und zum anderen klingt der Sänger (Blue) ungefähr so wie Kermit der Frosch auf Helium. Und beides wird von der Band komplett ausgelebt.
Auch ihr zweites FatWreck-Album macht da keine Ausnahme. Songs zwischen RAMONES, neueren QUEERS, CHIXDIGGIT! und dem Eis am Stiel Soundtrack ("Almost Like We're Already In Love") lassen die Sonne aufgehen, die Füße wippen und die Launen steigen. Das Schlagzeug ist meist im flotten Midtempo, die rechte Hand der Saiteninstrumentalisten ist meist ziemlich schnell unterwegs und es riecht überall nach Bubblegum. „Im having icecream every day and pizza every night!". Die Girls werden besungen und auch das Feiern. Sinnfrei? Meinetwegen! Na Und?
MASKED INTRUDER wollen keine Band sein, zu der man seine Rebellionsphase ausleben kann. Sie schreiben wunderbare Popsongs, die sie in Lederjacken einkleiden, arbeiten viel mit Hintergrundchören und mit mehr Melodien, als mancher Punkrocker verträgt. Aber sie machen es wirklich gut. Mir fehlt zwar so ein bisschen ein Rocker wie „Stick Em Up!" vom letzen Album, dafür sind manche der Lalala-Songs dieses mal so dermaßen sweet geworden, dass ich mich dem Album kaum entziehen kann. Ich bin jetzt auch schon ein paar Mal schräg angesehen worden, wenn das Album im Wohnzimmer oder Auto lief. Wie gesagt: MASKED INTRUDER polarisieren.
Wer also hohe Stimmen und auf die Spitze getriebenen Bubblegumpunk nicht ausstehen kann, sollte wirklich einen großen Bogen um die Band machen. Alle anderen sind herzlich eingeladen, Schalalas, Dupdudus und „Hey Girl" mitzusingen. Ich hoffe, ich kann die Jungs dieses Jahr auch wieder live sehen! Denn auch dieses Album hat einiges an Hits unter der Haube und schließt damit ziemlich nahtlos an ihr Debüt an!