Punk Rock
Link: http://www.myspace.com/attaband
BLINK 182 hatten und haben ihre Daseinsberechtigung. Sowohl frühe Hits wie „All The Small Things" und „What's My Age Again" (pubertär, aber einfach coole Gute-Laune-Mucke) als auch die erwachsenere Ausrichtung des letzten, selbstbetitelten Albums standen und stehen der reformierten Band gut, und man darf gespannt sein, wie sich das Trio zurückmeldet. Unter diesem Aspekt verwundert es, dass eine Truppe wie ATTA überhaupt eine breitere Hörerschaft ansprechen will, denn im Grunde ist die Band ein äußerst gesichtsloser Abklatsch der gerade erwähnten Amerikaner.
ATTA bestehen ganz überraschend ebenfalls aus drei Personen, und Joel Andersson (Gitarre) und Rasmus Ohlin (Bass) teilen sich den Gesang. „Fehlt eigentlich nur noch ein Travis Barker-ähnlicher Drummer", möchte man sagen, und bingo: Agge Bones eifert Barker nach, wo er nur kann. Wie der BLINK 182-Drummer versucht Bones, akzentuiert, mit viel Beckeneinsatz und Fills zu trommeln, aber im Gegensatz zum tollen und für den Punkbereich ungewöhnlichen Stil des Amerikaners klingen die Bemühungen des Skandinaviers abgelutscht und konstruiert.
Auch der Rest, angefangen ganz allgemein beim Power-Pop-Punk-Stil ATTAs über Songtitel wie „Panties" und „250 Boys Per Minute" bis hin zu den peinlichen Texten steht ganz in der Tradition von BLINK 182 um die Jahrtausendwende, aber was damals noch witzig war, ist es hier definitiv nicht mehr. Noch dazu ist der Gesang streckenweise gräßlich, und man kann der Band einfach nicht abnehmen, dass sie nicht ganz stark auf ein bestimmtes Publikum schielt.
Ein paar nette Melodien und eine gute Produktion sowie Partylaune hin oder her, das, was ATTA hier bieten, haben nicht nur die großen amerikanischen Vorbilder schon weit besser hinbekommen. „I Just Love To Say I Called You" ist eine belanglose Gute-Laune-Platte, bei der sich einem als BLINK 182-Hörer die Zehennägel aufrollen.
