NO SHAME stammen aus Finnland, sind zu viert und machen schönen Punkrock mit rotziger Stimme und kleinen Ausflügen in den Hardcore. Auf ihrem neuen Album tun sie das nicht nur auf Englisch, sondern streckenweise auch in ihrer Landessprache. Klingt komisch, ist aber so.
Zum Großteil sind die sehr wuchtig aufgenommenen Songs recht hymnisch bzw. melodisch und bekommen durch die leicht ranzige Stimme ein wenig Attitüde. Ab und zu geben NO SHAME aber ein wenig mehr Kette und zeigen auch musikalisch Zähne. Und genau diese Mischung kommt bei den Finnen eigentlich ziemlich gut, da es auf Dauer langweilig werden würde, sich vor allem melodieverliebt zu geben.
Wie erwähnt, die Produktion knallt schon ziemlich, dennoch ist der Punkrock von NO SHAME ein wenig oldschoolig angehaucht und klingt weder nach Gainesville noch nach dem typischen melodischen Punk von heute – dennoch recht amerikanisch. Zwar ist „The Last Drop" kein Überalbum geworden, hat aber doch einen irgendwie eigenen Sound – vor allem wenn sie finnischen Gesang über den Ami-Punk legen. An den meisten Stellen klingen NO SHAME durchaus mitreißend, sie haben ihren Energiepegel nicht für das Album beschnitten.
Keine absolute Exotenplatte, aber dennoch irgendwie unerwartet. Hat auch keine Instant-Hits mit an Bord, läuft aber die ganze Zeit mehr als wunderbar rein. Schöne Platte – auch wenn die Hardcore-Ausflüge etwas stärker ausgebaut werden könnten ...