Geschrieben von Kai Montag, 02 März 2015 19:39
Fat Mike & Friends - Home Street Home (Musical - Soundtrack) Tipp
Fat Mike war ja noch nie so der Typ für Langeweile. Nachdem seine Band (NoFX) gefestigt war, gründete er auch schon eine eigene Plattenfirma. Seitdem hat er immer wieder Wege gefunden, sein musikalisches Leben spannend zu halten. Sei es mit EPs, die absichtlich in nur ganz wenigen Stunden geschrieben, geübt und aufgenommen wurden. Sei es damit, durch Länder zu touren, wobei bereits vorher klar war, dass es zu Schwierigkeiten kommen würde. Undundund. Was also ist der nächste logische Schritt? Na klar, ein Musical ...
Genau das ist „Home Street Home". Fat Mike hat ein Musical über das Überleben als Straßenpunk-Kid geschrieben. Aus allen möglichen Perspektiven und mit einer unfassbaren Anzahl an Menschen, die mitmachen. So hört man in den 18 Songs nicht Fat Mike singen, sondern jede Menge Gäste, die sich natürlich auch musikalisch einbringen. Somit klingt zwar alles ein wenig nach NoFX, aber eher im Abstrakten und vor allem in der Melodieführung. Ansonsten ist das hier eine interessante Mischung aus Poppunk, Popsong und Chanson. So, als hätten NoFX ein Konzeptalbum zusammen mit der WORLD INFERNO FRIENDSHIP SOCIETY gemacht.
Frank Turner, Alkaline Trios Matt Skiba, Tony Award Winner Lena Hall (Hedwig and the Angry Inch), Bad Cop/Bad Cop's Stacey Dee, Tony Sly von No Use For A Name, Dance Hall Crashers KarinaDenike, Descendents, Lagwagon, Old Man Markley, Mad Caddies, Me First And The Gimme Gimmes, The Aggrolites, The Living End, The Real McKenzies, NoFX und RKL sind übrigens die Sänger und Musiker auf diesem Album. Und wer Fat Mike kennt, kann sich vorstellen, dass er hier gut vom Leder zieht und vor allem Drogen und Sex nicht zu kurz kommen – und das auch gerne relativ drastisch. Zumindest was die Lyrics angeht
Denn wie gesagt, musikalisch ist das durchaus eher popig gehalten und hat einige typische Harmonien, die man von Fat Mike gewohnt ist. Dennoch ist ihm hier ein beeindruckendes Projekt gelungen, welches tatsächlich vor guten Songs einfach nur so strotzt, textlich Spaß macht und mich verzweifeln lässt, weil ich das Stück als Nicht-Ami wohl nie zu sehen bekommen werde. Ärgerlich. Aber ich halte hier ja eine wundervolle, extrem dynamische und mutige Platte in den Händen, die ich allen Fans von poppigem Punk nur ans Herz legen kann – wenn man sich auf der Über-Den-Tellerrand-Seher-Seite befindet. Der kommt aber auch immer auf Ideen, der fette Michel ...