Manchmal macht es einem auch ein so guter Laden wie UNCLE M nicht einfach. Denn diese Split der MUNCIE GIRLS und der SANDLOTKIDS lässt mich ein wenig ratlos zurück.
Die britischen Musiker der MUNCIE GIRLS steuern nämlich einen reinen Poppunksong dazu, der mich vor allem an Bands wie RVIVR erinnert, zwar nicht vom Hocker reißt, aber dennoch Spaß macht. Da würde mich dann natürlich auch sofort ein zweiter Song interessieren, weil das Trio flott unterwegs ist und schöne Melodien dabei hat. Aber Song Nummer Zwei ist ein eins-zu-eins RAMONES-Cover - “Pet Cemetary“. Da ist leider gar nichts Eigenes dran. Außer, dass es jetzt von einer Frau gesungen wird. Auch wenn sie ihn ganz gut gespielt haben, da hätte man wirklich mehr machen können.
Die SANDLOTKIDS aus München wollen dann erstmal wirklich gar nicht so gut auf die Split passen. Das ist wesentlich mehr Indie oder Shoegaze mit etwas Hardcore. Aber über UNCLE M habe ich ja auch mal SEAHAVEN zugeschickt bekommen, was ganz grob in die gleiche Richtung geht. Natürlich ist hier der fröhliche Pop wieder vorbei. Dafür entwerfen sie eher Klanglandschaften – ohne sich in ihnen zu verlieren. Zumindest „Dramatic Comedey“ ist sehr griffig und hat auch ganz schön Schmackes im Refrain – trotz der atmosphärischen "Klimper-Parts". „Wide Awake“ erinnert mich am Anfang dann aber eher an THE CURE oder britischen Indie. Mit dem Song kriegen sie mich dann nicht mehr so ganz. Zwar mag ich die Atmosphäre, aber ich war noch nie ein großer Fan von so „sachte“ vorgetragenen Melodien. Da fehlt mir dann der Wumms in dem Song.
Natürlich ist es eine interessante Art, seine Bands vorzustellen, aber so richtig verstehe ich die Kombination nicht. Beide Bands deuten eher an, dass sie großartig sein könnten, als es wirklich zu zeigen. Die sechs Punkte, die ich hier vergebe, sind vor allem aus Neugierde.