„Drawn“: eine Platte zum Geisterscheiden. Denn vor allem an Sänger Nics Stimme werden viele Leute zu knacken haben. Aber wer mit Emo und der Musikszene der 2000er etwas anfangen kann, der mag hier etwas für sich finden.
Angefangen hat ELM TREE CIRCLE als Akustiksolo-Projekt. Mittlerweile sind sie zu dritt – was auch ganz gut zu ihrem emolastigen Poppunk passt. Im Infoschreiben werden Bands wie MOTION CITY SOUNDTRACK und BLINK 182 als Referezt genant, wobei vor allem bei BLINK die quäkenden Stimmen gut passen. Denn sobald Sänger Nic hier etwas kräftiger und lauter mit der Stimme wird, schraubt sich seine Stimme hoch zu den etwas quietschigeren Lagen, die man vor allem viel im Emobereich gehört hat. Und ja, das kann man durchaus mal so gar nicht mögen.
Ich für meinen Teil komme damit aber ziemlich gut zurecht und finde auch, dass es viel Charakter in dieser Stimme gibt. Und es passt auch zu den schlichten, aber gut gemachten Songs, die auf das Wesentliche reduziert wurden, aber dennoch begeistern können. Die sind nie schnell wie bei BLINK und Konsorten und kommen auch nicht aus dem 90er Skatepunk und liegen damit näher an Bands wie TAKING BACK SUNDAY und anderen der frühen 2000e,r als an NoFX etc.
Wie gesagt, die Songs sind simpel und man hört, dass es sich um ein Trio handelt – aber das auf eine sehr ehrliche und sympathische Art. Wenn man mit der Stimme zurecht kommt, ist das eine wirklich schicke und schnörkellose EP.