Leicht melancholischer Poppunk kann auch mal aus Australien kommen. In diesem Fall sind es COLUMBUS aus Brisbane, die hier zu Dritt auftreten und ein schneidiges, aber nicht weltbewegendes Album abliefern und dennoch auf sich aufmerksam machen können.
Auch wenn die Stimmen (bis auf die Akustiktracks) eher rauhbeinig sind, haben COLUMBUS irgendwie etwas von BLINK 182. Definitiv kein direkt passender Vergleich, aber im Laufe des Albums und vor allem bei „Daffodil“ muss ich immer wieder an die Amis denken. Vermutlich, weil die Songs hier auch alle eher direkt und im gehobenen Midtempo sind. Zwar fehlt ihnen das Genie am Schlagzeug, dafür müssen die Jungs aber auch keine Schniedel-Witze machen und haben wesentlich angenehmere Stimmen.
Das gesamte Album strotzt nur so vor Melodien über straigthen Akkorden. Dafür dekliniert das Schlagzeug diese Harmonien zumindest in verschiedenen Tempi durch und hält die Songs damit gut in Bewegung. Zwischendurch gibt es auch immer mal wieder cleane Gitarren und der Gesang steht eigentlich immer im Vordergrund. Ab und zu kommt mal eine zweite Gitarre darüber, aber meist ist das hier recht simpel gehalten. Und auch die Texte sind eher persönlicher Natur. Und so erinnern sie auch ein wenig an Bands wie RAT CITY RADIO. Zwar nicht mit so dicken Eiern oder so krassen Stimmen, aber da ist einfach dieser hymnische Poppunkansatz mit sehr einfachen Akkorden.
Wer sich also Poppunk (mit etwas Emopunk) zwischen RCR und BLINK 182 vorstellen kann, der sollte COLUMBUS mal eine Chance geben. Für einen Newcomer ist das hier mehr als nur ordentlich. In Deutschland hätte das Ding auch gut bei UNCLE M oder FLIX RECORDS laufen können. Mir selbst fehlen mehr Songs wie „Stay“, welche für mich der Hit der Platte und etwas mehr auf die Zwölf ist. So höre ich „Spring Forever“ zwar gerne, könnte aber eben noch etwas mehr gebrauchen.