Captain Risiko - Schöne Welt

Denn 2013 habe ich mir ihre Platte „Sjöfart“ angehört und fand ihren „Piratenpunk“ noch ziemlich unausgegoren. Zwar sind sie anno 2016 nicht weniger wirsch, aber dieses Mal kommt endlich alles gut zusammen. Denn neben dem ein oder anderen Moment, in denen man die oben genannten Vergleiche anführen möchte, erinnern sie mich vor allem an eine Mischung aus Bands wie KMPFSPRT und ANTITAINMENT. Nur eben schräger als erste und weniger wild und chaotisch als letztere. Aber dennoch schaffen es CAPTAIN RISIKO hier, jede Menge Ideen gekonnt miteinander zu vernetzen.

Soweit ich gelesen habe, gab es seit dem alten Album auch einige Wechsel in der Besetzung – und das scheint der Band gut getan zu haben. Technisch ist das hier eh alles ziemlich klasse. Vor allem der Drummer sprüht nur so vor Ideen und hält die Songs immer spannend. Aber auch die anderen Musiker lassen sich nicht lumpen und spielen selten irgendwelche Formeln runter. Vielmehr hört man hier eine Band auf der Suche nach der eigenen Ausdrucksform. Auch wenn es nicht immer ganz aufgeht, schmeichelt ihnen die Bandbreite doch ziemlich. Schließlich darf hier alles vorkommen, was der moderne Punker mag – ohne dass sie es übertreiben oder künstlich gestallten.

Ich vermute, nicht jeder wird mit dem Gesang zurecht kommen, und die deutsche Sprache ist für manche ja auch ein rotes Tuch. Aber es passt einfach gut zur Band, da sie hier tatsächlich so etwas wie ihr eigenes Süppchen kocht. Wobei die Zutaten (Punk, Postpunk, Hardcore, Emo, Screamo etc.) natürlich alle bekannt sind, aber dennoch sehr individuell zusammengestellt sind. Ich bin streckenweise echt beeindruckt!