Amulet - All That Is Solid Melts Into Air


Review

Stil (Spielzeit): EmoPunkRock/Melodycore (34:15)
Label/Vertrieb (VÖ): Turned Out/Alive (10.02.05)
Bewertung: Gutes Album, hätte dennoch besser ausfallen können (6/10)
Link: www.amulet.no

Die Skandinavier Amulet haben eine bewegte Vergangenheit hinter sich: 1993 als Emo-Band gestartet, entwickelten sie sich immer mehr zu einer Hardcore-Combo und rissen irgendwann Anfang des neuen Jahrtausends das Ruder ein wenig mehr in Richtung Punk Rock herum, ohne jedoch ihre Hardcore-Wurzeln zu verleugnen. Auslandstouren zusammen mit Give Up The Ghost und Turbonegro festigten den Ruf als „neue skandinavische Hoffnung". Dem wird vorerst auch das vorliegende Album gerecht, das sich extrem melodiös und eingängig um die Synapsen schmiegt. Vorerst.

Der erste und zweite Durchlauf machen einfach nur Spaß: Gut gelaunte Punkrock-Riffs bilden das Grundgerüst für eine Fülle an Hooks und Mitsing-Refrains, hin und wieder werden auch die Ärmel hochgekrempelt und die (schmale) Hardcore-Kelle geschwungen. Im Grunde bleibt jedoch alles ziemlich harmlos und unaggressiv. Und das ist dann auch der Punkt, den ich bei „All That Is Solid Melts Into Air" vermisse: Kantige Passagen, die auch nach dem vierten Mal hören noch Spaß machen. Das bieten Amulet jedoch nur (noch) sehr selten, und so relativiert sich der anfangs äußerst positive Eindruck mit der Zeit immer stärker.

Hüpfen und Herumspringen lässt sich zu diesem Album wunderbar, die Melodien machen Spaß (wenn sie auch nichts wirklich Besonderes darstellen) und auch das nötige Energielevel ist vorhanden - nur die Halbwertzeit des gesamten Werks ist eindeutig zu kurz. Emopunker und Melodycorler sollten aber auf jeden Fall ein Ohr riskieren.
Chris

Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!