Straightline - Vanishing Values

Denn die Truppe, die bereits seit den späten 90ern aktiv ist, versetzt ihren MelodyCore mit einer ganzen Menge Thrashmetal und schafft damit eine zwar homogene, aber dennoch breit gefächerte Mischung an Einflüssen. So klingen sie im Opener tatsächlich eher nach Thrash-Bands à la MUNICIPAL WASTE, nur um einen Song später einen melodischen Punksong rauszuhauen, der mich eher Schweden wie z.B. VENEREA erinnert. Aber auch Bands wie NOT AVAILABLE (“Off We Go”), NO FUN AT ALL, NO USE FOR A NAME (“Unfinished Story“), A WILHELM SCREAM und STRUNG OUT fallen mir immer wieder ein.

STRAIGHTLINE sind gerne mal so richtig schön schnell und überholen sich dabei beinahe selbst. Außerdem mögen sie es, die Melodik des Punks mit dem Riffing und dem Saitenanschlag des Thrashmetals zu verbinden. Auf diese Weise schaffen sie es oft, eigentlich einfache Harmonien mit unfassbar vielen Details auszustatten, Abwechslung zu schaffen und den jeweiligen Song immer schön spannend zu halten – hier passiert nämlich meistens etwas!

Einziges Manko ist der melodische Gesang. Leider klingt Gitarrist/Sänger Bart gerne mal etwas nasal und flach und schrappt dann gerne mal an der wirklich guten Gesangslinie vorbei. Außerdem hätte es trotz des melodischen Songwritings auch gerne etwas kerniger am Gesang zugehen dürfen. Das hauen sie aber auf der instrumentalen Seite wieder raus.

Ein Höhepunkt der Platte ist „Too Old To Die Young“ für mich. Eigentlich sind das fast nur die bekanntesten Akkorde der Welt, aber sie sind so unfassbar schnell gespielt, dass sie einfach Spaß machen. Außerdem zeigen STRAIGHTLINE dort, dass sie sich nicht so bierernst nehmen und verneigen sich am Ende für einen ganz kurzen Augenblick vor CHOKING VICTIM, bei denen sie bei diesem Song ein wenig geklaut haben. Sehr charmant!