Und je länger diese Platte läuft, um so deutlicher wird auch der Vergleich zu Brian Fallons Band. Nur, dass er zunächst Musik mit Band gemacht hat und dann immer öfter auf Solopfade umgestiegen ist. Bei WORST DAYS DOWN ist das genau anders herum. Aber dementsprechend einfach sind die melodischen Punkrocksongs auf „Elsewhere“ auch. Man kann sie wunderbar am Lagerfeuer auf der Klampfe spielen, ohne sie groß umschreiben zu müssen.
Damit will ich ihnen allerdings keine Qualität absprechen. Das schön simple, aber druckvolle Schlagzeug und die immer variierende zweite Gitarre helfen schon, davon abzulenken. Und auch wenn die Stimme hier nicht so rauchig ist, wie die von Fallon, hört man ihr unfassbar gerne zu. Und wenn ich überlege, wie wenig mir das letzte TGA-Output gefallen hat, dann steigen WORST DAYS DOWN grade noch mal weiter im Ansehen. Überhaupt ist „Elsewehre“ eine ziemliche Wohlfühlplatte mit unglaublich angenehmen, leicht verdaulichen immer hymnischen Punkrocksongs im Midtempo.
Alles an WORST DAYS DOWN riecht nach Flanellhemden und -hemdsärmeligkeit und man denkt an TGA, DAVE HAUSE, THE LOVED ONES, ARLISS NANCY oder OWLS BY NATURE. Hier ist nichts Neues zu finden, dafür viele Aufgüsse bekannten Materials. Aber es stört tatsächlich nicht. Ich feiere es sogar grade ab. Bei diesem Album möchte man ein Cabrio besitzen und über die Autobahn (oder besser einen Highway) fahren und ein kühles Dosenbier auf sich wartend wissen. Könnte eine meiner Sommerplatten werden.