Die Songs sind nämlich auf einfachen und poppigen, aber leicht melancholischen Akkorden aufgebaut, wie sie auch von ALKALINE TRIO sein könnten, während die Stimme darüber sehr hoch und irgendwo zwischen BAYSIDE und vielleicht TIGER ARMY liegt. Und ja, das passt wunderbar zusammen. Und ab und zu werden MISS VINCENT auch im Songaufbau ziemlich theatralisch, was ihnen allerdings irgendwie ganz gut steht. Witzigerweise kommt mir manchmal auch einen CRUSADES-Vergleich in den Sinn, wobei die Briten hier in der Tat absolut nichts mit Hardcore am Hut haben.
Die „Somewhere Else“-EP ist ein extrem gelungenes Kleinod von MISS VINCENT, die sich damit als wesentlich spannender als ihr Band Name darstellen. Man könnte das ganze „positiv theatralischer Poppunk mit stetiger Melancholie“ nennen. Mal schön schnell und punkig und mal runtergezogen und ruhig. Aber immer mit dieser gewissen Stimmung und ab und zu unglaublich guten Refrains, die im Horrorpunk auch gut funktionieren und für die sich auch die MISFITS nicht schämen würden. Schönes Teil!