So können es sich THE PROSECUTION sogar leisten, über lange Strecken komplett auf Offbeats zu verzichten. Vielmehr ist das hier eine melodische Punkrockband, die sich aus Versatzstücken der 90er Jahre bis heute ihren Sound zusammensetzt, das Ganze mit Bläsern garniert, viele Chöre hat und ab und zu schön tanzbar wird. Dabei gibt es dann gerne recht klassische Songs, bei denen aber viel Wert auf das Arrangement gelegt wird. Und ähnlich wie Bands à la MAD CADDIES sind THE PROSECUTION sehr abwechslungsreich. Da gibt es sachtere Hymnen wie „Where We Belong“, bei dem auf den vielen Festivalauftritten der Band mit Sicherheit große Mitmachparts vom Publikum genutzt werden. Oder klassischere Punkstücke wie der Opener, die schön schnell voranschreiten.
Und wenn man wie diese Herren hier die Bläser nicht nur für die tanzbaren Momente nutzt, kann man eben noch eine weitere Melodieebene in die Songs mit einbauen – wobei sie sich da ja beim Gesang bereits viel Mühe geben. Und ehrlich gesagt ist das auch einer der Pluspunkte. Bei einer Band wie FEINE SAHNE FISCHFILET funktioniert das Blasinstrument ja auch ohne jegliche Offbeats. Allerdings gibt es die ab und zu bei den Regensburgern eben auch.
Die Band tourt unermüdlich, bringt ständig neuen Output raus, ist auf allen Festivals zu Hause, hat in der internationalen Punkgemeinde viele Freunde und zeigt mit diesem Album ganz klar, warum das so ist. THE PROSECUTION schreiben klassische, aber gute, stark ausgearbeitete Songs, die gerne starke Gesangslinien haben, die dich schnell packen können (z.B. „40 Hours“). Dabei sind sie abwechslungsreich und durchaus ziemlich poppig. Klingt einfach nach einer absoluten Festivalband. Große Melodien für große Themen. Passend zum Sommer, diese Platte.