Und auch wenn das Songwriting der Band und der Gesang der Frontfrau sich weiterhin an vielen Klischees des Genres bedienen (der deutschsprachige Text zu „Mondsüchtig“ zum Beispiel), gefällt mir die Platte beim Durchhören dann doch. Vor allem ihre Nähe zu THE CREEPSHOW – besonders durch den weiblichen Gesang, der tatsächlich auch gekonnt klingt – macht es mir da etwas einfacher. Zwar fehlt ihr noch der Dreck in der Stimme – an dem sie sich ab und zu trotzdem auch mal versucht – aber dennoch gelingt es ihr, diese Songs zwischen Psychobillie und Punkrock entscheidend zu prägen und der Platte damit auch eine Atmosphäre zu diktieren. Und das ist in dem Genre ja auch sehr wichtig.
Das ein oder andere Stück finde ich zwar etwas klischeebeladen, aber die große Portion Punkrock, welche die BLOODSTRINGS hier verarbeiten, macht vieles wieder wett. Und manche Klischees funktionieren tatsächlich sogar gut, wie das sehr lässige „Last Call“, welches textlich und musikalisch absolut in die Kerbe des Genres haut. Dennoch passt das leicht bluesige Feeling sehr gut zu den Aachenern.
Wer Bands wie die oben genannten oder KITTY IN A CASKET und TIGER ARMY mag, der ist bei THE BLOODSTRINGS absolut perfekt aufgehoben. Ich persönlich würde mir nach wie vor mehr Eigenständigkeit und weniger Erwartungserfüllung wünschen. Aber auch so kann „Born Sick“ einem Genre-Flüchtling wie mir gefallen.