Und ähnlich wie bei letzteren steht bei THE LAST GANG auch eine Frau am Mikro – was dann ja eigentlich wieder ganz gut zu Fat Wreck passt. Aber vor allem der Rotz, den das Trio aus Orange County in ihren beiden Songs verbreitet, erinnert mich an die StreetPunk-Ecke. Und so sind die beiden Songs auch recht hymnisch und bierseelig – vor allem die Bassläufe zeigen deutlich in die Richtung. Beim Anfang von „Turn The Record Over“ habe ich sogar kurz überlegt, ob das hier ein RANCID-Cover sein könnte.
Glücklicherweise halten sich THE LAST GANG (die es übrigens schon mit Unterbrechungen seit einigen Jahren gibt) aber eben nicht nur an die drei Akkorde, die RANCID in den letzten Jahren kaum noch zu verlassen scheinen können, sondern zeigen sich vor allem auf der A-Seite der Single kreativ – auch wenn sie hier einen sehr angenehmen 90er-Vibe verbreiten und mich eher an Hellcat Records erinnern.
THE LAST GANG sind in dem Sinne keine Neuentdeckung von Fat Mike – es gibt sie schon länger und das hier ist auch nicht ihr erster Tonträger –, aber vermutlich werden sie demnächst ein wesentlich größeres Publikum finden können. Und das auch zu Recht. Ihr Streetpunk geht gut runter und wenn da noch Ska oder Reggae dabei wären, könnte man auch an THE INTERRUPTERS denken. Ich gebe hier jetzt aber noch nicht so unfassbar viele Punkte, weil zwei Songs noch nicht so wahnsinnig aussagekräftig sind und ich noch keinen absoluten Ohrwurm dabei habe. Allerdings haben sie direkt mein Interesse geweckt und ich warte mal gespannt auf das erste Album für Fat Wreck Chords.