Dabei zeigen ANGRY YOUTH ELITE auch ordentlich Bandbreite zwischen Songs wie „Anger Turns To Hate“ mit klarem Hardcoreappeal und „Again & Again“, der eher wie ein Funsong über ein paar Lagerfeuerakkorden klingt. Mit „No Matter, Who Cares“ oder dem Titelsong bringen sie auch eine ordentliche Portion PENNYWISE mit ins Spiel und zwischen den ganzen genannten Bands kann man den Sound von AYE ganz gut verorten – bei „The Pack“ kommen allerdings noch mal THE BOUNCING SOULS dazu.
Aufgenommen wurde das Album tatsächlich mit Hilfe von amerikanischen und deutschen Szenegrößen und deshalb klingt es auch so fett. Vielleicht an der ein oder anderen Stelle sogar schon zu fett. Denn obwohl die Songs einen politischen Anspruch haben und das Trio gerne mal im Hardcore wildert, sind einige der Songs doch etwas zu “nett“ geworden, um den dicken Sound mitzutragen. Auch der Gesang, auf den natürlich viel Wert gelegt wird bei einer 90er-inspirierten MelodyCoreband, ist zwar OK, trifft aber nicht ins Schwarze. Deshalb vermutlich auch meine Assoziationen zu deutschen MelodyCore-Bands und nicht unbedingt zu den Originalen.
ANGRY YOUTH ELTE machen auf ihrem Debüt viel richtig, haben aber noch genau so viel Luft nach oben. Zum Beispiel gibt es einfach zu viele Songs, die zu stark an die Originale angelehnt sind, ohne allerdings ihre Klasse zu erreichen. Ansätze, das Ganze spannender zu machen, gibt es überall zu finden (z.B. bei „Keep Moving On“), aber auch der Gesang müsste noch eine ganze Schippe drauflegen, um dem dann gerecht zu werden. Beim nächsten Mal bitte mehr Eigenständigkeit und mehr Liebe zum Detail.