Die acht Siegener liefern hier wieder poppigen Skapunk mit guter Laune und ernsten Tönen ab und würden mit dem einen oder anderen Song mal wieder einem FARIN URLAUB zur Ehre gereichen. Denn so ein Song wie „Behindert sein ist schwul“ verbindet Ironie mit wichtiger Aussage und gut gemachter Musik. Aber „gut gemacht“ trifft eh auf fast alles auf diesem Album zu – kein Wunder, schließlich hat die Band ja mehr als zehn Jahre Erfahrung.
Und in dieser Zeit haben sie ihren Sound zwischen MAD CADDIES, SONDASCHULE, LESS THAN JAKE, FURT und anderen Bands dieser Gangart perfektioniert. Der deutschsprachige Gesang hebt sie noch mal ab von ebenfalls guten Kollegen wie TEQUILA AND THE SUNRISE GANG etc. und gibt ihnen gleichzeitig die Gelegenheit, ihre „Loser-Hymnen“, Partysongs und ernsten Themen mit viel Bedacht zu besingen. Denn wie der FARIN URLAUB-Vergleich bereits zeigen sollte, sind die Texte zwar nicht immer furchtbar tiefgehend, aber eigentlich immer gut geschliffen und gut gemacht. Ähnliches gilt auch für die Musik, die zum Großteil sehr poppig ist, aber zwischendurch auch mal ordentlich Hintern treten kann.
Das Gleiche hätte ich auch über den Gesang sagen können. Die Stimme ist sehr lieblich, hat aber ab und zu ein extrem gutes Krächzen hinten im Hals, welches dann und wann mal hervorgeholt wird. Und der manchmal vorkommende Wechsel in englische Floskeln oder Ausdrücke in Zusammenhang mit der sehr sympathischen Underdog-Attitüde erinnert schon fast ein wenig an MUFF POTTER oder alte JUPITER JONES – guter Punkrock-Überbau für ein poppiges Skapunkalbum mit gelegentlich geschwungener Keule. Schönes Album, welches genau richtig zum Sommer herauskommt und Tanzbein und Gehirn miteinander verbindet.