Erst Musik machen, dann saufen
THE HEISENBERGHS haben darauf geachtet, dass sie ihre "Leistung" auch noch volltrunken bringen können und sich weder textlich noch instrumental zu sehr verheddern. Stimmlich orientiert man sich eher an Wölfi von DIE KASSIERER und liefert grölbares Material. Ein richtiger Hit ist nicht dabei, aber viele der Refrains gehen zwangsläufig ins Ohr. Die Idee, sich monothematisch dem Bier zu widmen, ist natürlich nicht neu, die Gefahr damit zu langweilen ist allerdings groß. THE HEISENBERGHS lassen genug Variationen einfließen und schaffen es somit – zumindest für einen Durchlauf – nicht zu nerven.
THE HEISENBERGHS loben den Alkoholkonsum auch nicht ausschließlich, zwischen den Zeilen gehen sie durchaus auf die Ursachen für die Sehnsucht nach dem Rausch ein. Im Song "Trumpelei" zeigen sie sich kritisch gegenüber der aktuellen Spitze der US-Regierung. Die Schwenks von Party zu Ernsthaftigkeit sind zwar lobenswert, aber nur bedingt als Hörer nachvollziehbar. Eben noch Flaschenpfand und Druckbetankung, jetzt schon Systemkritik und Außenpolitik.
Scheißegal, nehmt euch ein Bier!
Für die Dauerrotation ist "Swimmingpool voll Bier" selbstredend weder gedacht noch geeignet. Dass THE HEISENBERGHS durchaus detailverliebt sind, wird beim Artwork klar. Ganz sicher nicht hingeschluddert, sondern wohlüberlegt. N'Kasten Bier in Nahaufnahme hätte auch gereicht.
Grundsätzlich kriegt der Hörer, was ihm versprochen wurde, Lieder für das Saufen sind manchmal auch zweckdienlich und kurzfristig lustig. Allerdings gibt es auch viele bessere Beispiele, die eben nachhaltiger und kreativer an die Sache herangehen. TOM ANGELRIPPERs "Ein schöner Tag", SCHRAPPMESSERs "Schlachtrufe, Stimmungshits" auf Plattdüütsch oder die Alben von TURBOBIER. Versteht man THE HEISENBERGHS als Spaßprojekt, ist "Swimmingpool voll Bier" anstandslos durchwinkbar.