Jeder Anfang ist ein Ende und umgekehrt
Wer so hektisch klingt wie LAFOTE, wird zwangsläufig müde. Allerdings gibt es auch so viel zu tun im Leben, so viel zu erreichen und noch mehr zu posten. Genau diesen Zwiespalt, in dem sich sicher jeder von uns irgendwie befindet, vertonen LAFOTE aktuell so gut wie keine andere deutsche Band. Eine Antwort auf die Frage "Was kann Dich berühren?" hat die Band dann aber auch nicht. Will auch niemand hören, Hauptsache es geht allen anderen genauso scheiße wie mir.
"Ich will nichts mehr hören, ich will alles selber sagen" heißt es im zuckenden Song "Zündschnur", besser könnte man die aktuelle Lethargie und die Filterblasen-Gesellschaft nicht zusammenfassen. "Ich gebe auf" lebt in erster Linie von der dramatischen musikalischen Inszenierung, die hakenschlagenden Takte passen perfekt zur Botschaft des Songs. Gleiches gilt für "Knoten", einer der Songs, die offensichtlich ins Dunkle stürzen. Unaufhörlich zieht der Bass den Hörer in einer gemeinen Abwärtsspirale mit nach unten ins Nichts.
Ein Hauch von Hurra
Gerade die hibbelige Art, die unentschlossenen oder auch störrischen Takte zu Unterstützung der Texte, das alles gefällt enorm gut. Irgendwann ist der Stress ganz plötzlich kurz raus, Luft und Liebe können rein. LAFOTE packen beides in den Song "Spaghettieis". Ein glücklich machender Gedankenstarter, der leicht leiernd wirkt und herrlich ins Blaue gesungen und gezupft wirkt.
Aus dem Rahmen fällt das letzte Lied "Wir könnten sagen es ist gut so wie es ist", das sich für alles etwas mehr Raum gönnt, progressiver und verspielter klingt. Ein schönes Ende, oder ist es doch der Anfang? "Fin" von LAFOTE ist wie ein kleiner Stromstoß, der etwas Wichtiges in Gang setzt. Definiere: Was ist mir wichtig?