Tics - Agnostic Funk

Und jetzt alle gleichzeitig

Was würdest Du tun, wenn Du plötzlich reich wärst? Keine Ahnung, am besten voll am Rad drehen, oder? TICS vertonen den Umstand mit einem wilden Flohzirkus aus Tönen, Taktwechseln und unvorhersehbaren Wendungen. Was nach einem Durchlauf irre und chaotisch wirkt, wirkt von Mal zu Mal überlegter und am Ende sogar logisch.

"Guerilla" beweist, dass alles einen Rhythmus hat und man nicht umsonst von der sogenannten Sprachmelodie spricht. TICS beschränken sich dabei nicht aus Bass, Gitarre und Drums, auch ein ekstatisches "Ja" kann als Taktgeber fungieren und ein bisschen Saxophon ist sowieso nie verkehrt. Ihre Relevanz belegen TICS besonders dadurch, dass sie in "Blessed" und "The Luck Of The Jewish" auf der kurzen Strecke eine emotionale Bindung zum Hörer aufbauen können und in knapp zwei Minuten mehr unterbringen, als andere in der doppelten Zeit. Abgesehen davon sind TICS ein einziger Angriff auf die Nerven und die Tanzbeine. 

Alles, nur nicht langweilig

"Vampires" missbraucht Samples und nimmt das Wort 'Sprachmelodie' wörtlich, integriert sie ganz selbstverständlich in ihren hibbeligen Funksound. TICS sind besonders im positiven Sinne, denn die knappen 20 Minuten machen saumäßig Spaß und sind alles andere als "Boring". So heißt ein Song auf "Agnostic Funk", sicherlich einer der progessivsten Songs von allen.

Wer das Album "Laut" von HELGE SCHNEIER, ERIC ST. LAURENT und THOMAS ALKIER kennt, wird mit TICS seinen Spaß haben. RED HOT CHILI PEPPERS auf Speed sind auch eine gute Referenz.