Spätestens seit "Enemy Of The World" haben die US-Amerikaner dem seichten College-Pop-Punk-Sound deutlich mehr härtere Parts hinzugefügt und konnten einen abwechslungsreichen Sound, der eher untypisch im Pop-Punk ist, kreiieren. Mit ihrem neunten Album konnten die vier diesen Sound perfektionieren.
Hierzu erklärt Sänger Dan O`Conner: "Wir versuchen immer, den Sound unserer Band weiterzuentwickeln. Ich denke, das ist eines der Dinge, die uns von einigen langjährig aktiven Bands unterscheidet. Manchmal läuft man Gefahr, sich zu sehr mit dem zufrieden zu geben, wo man gerade steht. Wir versuchen immer, die Grenzen von FOUR YEAR STRONG Stück für Stück zu erweitern. Dadurch bleibt es für uns spannend. Früher haben wir immer viele Dinge in den Raum geworfen und haben geschaut, was hängen bleibt. Jetzt versuchen wir, alles ein wenig durchdachter anzugehen ... wie es alte Leute tun würden. Aber wir sind wirklich glücklich, wie alles gekommen ist."
Die Genregrenzen zu durchbrechen und sich das rauszupicken, was einem gefällt, um etwas Neues zu schaffen, das haben die vier absolut geschafft. "Brain Pain" beginnt mit dem absoluten Kracher "It`s Cool", der meiner Meinungs nach an Coolness wirklich nicht zu übertreffen ist. Mit diesem großartigen Start ins Album wird allerdings im weiteren Verlauf ein rasantes Hin und Her zwischen Pop-Punk und Hardcore hörbar.
An Kreativität mangelt es den vier Herren definitiv nicht, was sie zum Bespiel bei "Young At Heart" unter Beweis stellen. Oftmals wirkt es allerdings auch völlig überladen von den unterschiedlichen Genre-Einflüssen: Da ploppt auf einmal eine grungig klingende Gitarre auf, Syntheziser erklingen wie selbstverständlich, eine äußerst verzerrte Gitarre mal hier und mal dort, dann da mal ein Chorgesang, aber immer getragen von einer College-Pop-Punk-Melodie. Der College-Pop-Punk-Song des Albums ist definitiv "Learn To Love The Lie" und, wenn man das überhaupt so sagen kann, der durchweg härteste Song ist "The Worst Part About Me".
Ich glaube, eine Blaupause braucht diese Band einfach niemals, sie machen ihren typischen FOUR YEAR STRONG-Sound, dem es defintiv an Abwechslungsreichtum nicht fehlt. Allerdings muss man sich drauf einlassen wollen und braucht vielleicht so wie ich ein wenig Zeit, um die verwöhnten Pop-Punk-Ohren auf plötzliche Abweichungen beim Hören dieser Band umzustellen.
Tracklist
01 It's Cool
02 Get Out Of My Head
03 Crazy Pills
04 Talking Myself In Circles
05 Learn To Love The Lie
06 Brain Pain
07 Mouth Full Of Dirt
08 Seventeen
09 Be Good When I'm Gone
10 The Worst Part About Me
11 Usefully Useless
12 Young at Heart