The Limit - Caveman Logic

The Limit - Caveman Logic

Zuerst einmal darf man sich wundern, dass es “Caveman Logic” überhaupt gibt: Immerhin steht mit Bobby Liebling ein Frontmann am Mikro, den eine gefährliche Aura umweht. Der PENTAGRAM-Chef ist in der Vergangenheit immer wieder mit einer gewissen Irrationalität aufgefallen. Doch auf dem Album seines neuen Projekts THE LIMIT hört man die unverkennbare Stimme des Wirrkopfs (womit nicht nur seine Lockenpracht gemeint ist). 

THE LIMIT: Proto-Punk à la THE STOOGES 

Ob es sich bei THE LIMIT wirklich um eine Supergroup handelt, kann jeder mit einem Blick aufs Line-Up selbst entscheiden. Fakt ist: Es sind erfahrene Musiker am Start, die auf “Caveman Logic” versierten Proto-Punk spielen, wie er Ende der 60er von THE STOOGES und ähnlichen Bands aus der Taufe gehoben wurde. Also schnörkellose Riffs auf energetischen Rhythmen, zu denen man im besten Fall unweigerlich in die Luftgitarre greift. 

Bobby Lieblings gealterte Stimme gibt den unperfekten Touch 

Bobby Liebling verziert die Songs nicht nur mit dem ein oder anderen im Ohr bleibenden Refrain. Er gibt dem Ganzen auch, Doom-Pate, der er ist, einen gewissen melancholischen Beigeschmack. Das mag auch an seiner hörbar gealterten Stimme liegen – hier singt einer jenseits der 60, das ist deutlich. Manchmal, wenn das Halten der Töne nicht gelingt, bricht seine Stimme wie die des späten JOHNNY CASH. Das gibt “Caveman Logic” insgesamt einen angenehm unperfekten Touch, der sehr gut zu dieser Art Musik passt.  

Highlights und Durchschnitt auf “Caveman Logic” 

“Caveman Logic” hat einige Highlights, etwa das IGGY-POP-lastige “Black Sea”, “These Days”, das an SOCIAL DISTORTION erinnert, oder das treibende “Life’s Last Night”. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten, und so gibt es auf dem Album auch eine Handvoll durchschnittlicher Songs, die auch nach mehreren Durchläufen nicht hängenbleiben. “Caveman Logic” ist also ein zwiespältiges Vergnügen, aber für Fans des urwüchsigen Punksounds auf jeden Fall wertvoll. 

Line Up: 

Bobby Liebling - Pentagram 
Sonny Vincent - Testors 
Jimmy Recca - The Stooges 
Hugo Conim + João Pedro Ventura - Dawnrider 

Helge

Death Metal, Thrash Metal, Black Metal: immer gerne. Kann ich den ganzen Tag hören. Die störrische Art, unpolitisch sein zu wollen, nervt mich aber an der Metalszene – dabei ist doch alles politisch, auch Schweigen. Für Musik mit Haltung zieht es mich immer wieder zum Punk, vor allem zu melodischem US-Punk und Riot-Grrrl-Sound. Gleichzeitig habe ich einen sweet spot für 80er-Hair-Metal und für vieles, was mich in den 90ern musikalisch sozialisiert hat.

Bands

Amorphis, Amyl And The Sniffers, Bad Religion, Brutus, Cinderella, Dool, Entombed, Gggolddd, Gorefest, Grave, Guns n' Roses, Hail Spirit Noir, Iron Maiden, King Buffalo, Megadeth, Mötley Crüe, My Dying Bride, Obituary, Prong, Sodom, Solbrud, Spectral Wound, The Great Old Ones, Valborg, War On Women, White Ward, ZZ Top, ...

Prägende Alben

AC/DC - Let There Be Rock
Aerosmith - live! Bootleg
Amorphis - Tales From The Thousand Lakes
Bad Religion - Suffer
Benediction - Transcend The Rubicon
Bruce Springsteen - Nebraska
Death - The Sound Of Perseverance
Don Dokken - Up From The Ashes
Eloy - Inside
Genesis - Trespass
Grave - You'll Never See
Guns n' Roses - Use Your Illusion I & II
Kyuss - Welcome To Sky Valley
Megadeth - Rust In Peace
My Dying Bride - The Angel And The Dark River
Ramones - Loco live
Sepultura - Arise
Sodom - Agent Orange
Tankard - Two-faced
Tool - Aenima
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