The Very Job Agency - s/t



Review

Stil (Spielzeit): (tanzbarer) Punkrock (36:18)

Label/Vertrieb (VÖ): GoKartRecords/Soulfood Music (9.06.2006)

Bewertung: 3,5/10

Link: http://www.theveryjobagency.de
Darf man vorstellen: Deutschlands wohl kleinste Behörde mit dem Namen THE VERY JOB AGENCY, bestehend aus genau 4 Mitarbeitern, die zuständig sind für den Bereich des (tanzbaren) Punkrocks. Dieser wird zweisprachig, nämlich auf Deutsch und Englisch, auf dem selbstbetitelten Debütalbum bearbeitet.

Jeder der selbst schon mal gezwungen war einen Marsch durch die Institutionen und Behörden zu tätigen, weiß, dass dies ein zwiespältiges Vergnügen ist. Und so befindet es sich  auch mit der Platte von der Agentur. Da gibt es Lieder, die einem nicht mehr aus dem Kopf gehen wollen und wieder andere, von denen man sich wünscht, dass sie da überhaupt nie hingekommen wären. 

Dabei fängt alles recht viel versprechend an. Ein chices pink-weißes Cover und der Plattenopener „Are You The Dolf?", der sich sehr dancig anhört und zu dem man wunderbar im Takt stampfen kann. Gefolgt von „Schmerzmittel", von denen man nach dem Song allerdings welche bräuchte, denn hier scheppert das Becken so dermaßen, wie in fast allen weiteren Songs und ein Gesang, der mir einfach nicht gefällt. Komischerweise kommt der bei den englischen Liedern, die im Allgemeinen mehr überzeugen, aber ziemlich gut. So ist „Beatless", das nach dem annehmbaren Instrumental-Song „Roadkiss" kommt, der Highlightsong der Platte. Da passt alles: akzentuierte Gitarren, netter Wechselgesang des sloganartigen Textes, das Lied baut sich zum Ende auf, um in einem schönen Finale zu enden. 

Dass das direkt durch einen Song wie „Zuckergebäck" wieder zunichte gemacht wird, bei dem es mich wundert, wie er es überhaupt auf die Platte geschafft hat, ist schade. Aber dieses Lied ist nur grausam, sowohl musikalisch als auch textlich, und erinnert an schlechte Schrammelpunkbands auf noch schlechteren Konzerten.„Black" versucht noch zu entschädigen, was auch bedingt funktioniert. Handclaps reißen es halt immer raus.

Es ist eigentlich schade, da man an mancher Stelle auf dem Album durchaus Potenzial heraushört und sich denkt, dass die Jungs zu viel größerem im Stande wären. Dass sie das auf dieser Platte nicht zeigen, ist etwas enttäuschend, lässt aber aufs nächste Album hoffen.
Eva