Stil (Spielzeit): Post-Punk (39:11)
Label/Vertrieb (VÖ): Wmi/Warner (26.05.2006)
Bewertung: 7/10
Link: http://www.thefutureheads.com
Als in der Vergangenheit die große Welle an britischen Indiebands ins Land schwappte, waren die FUTUREHEADS zwar dabei, aber sind letztendlich doch irgendwie untergegangen. Es waren Bands wie MAXIMO PARK oder BLOC PARTY, die das Rennen machten, obwohl das Quartett aus Sunderland mit einem recht ansehnlichen Debütalbum, das vor Energie nur so strotze, an den Start ging. Aber von Verbitterung keine Spur und so präsentieren sie nun ein Jahr später ihr zweites Werk „News And Tributes".
Etwas, was sie auch schon damals von den anderen Bands unterschied, ist, dass sie auf ihre Art unverkennbar sind. Da konnten noch so viele Songs in der Indiedisse gespielt werden: man wusste welches von den FUTUREHEADS war, allein weil der Song an sich individueller war als die Grütze manch anderer, geprägt durch die für sie charakteristischen mehrstimmigen Gesänge und natürlich den Stimmen selbst. Diese sind wieder auf „News And Tributes" zu finden, doch während die Mehrstimmigkeit beim Vorgänger allzu überpräsent und zum Teil auch etwas nervig wirkte, wird sie nun bedachter eingesetzt.
So sind 12 Songs entstanden, die nach bester alter FUTUREHEADS Manier klingen, aber auch neue Aspekte der Köpfe ans Tageslicht bringen. Da wären Lieder wie „Return Of The Berserker", das vom ersten Moment dank der treibenden tighten Beats und verzerrten Gitarren und Gesänge zünden. „Worry About It Later" und „Fall Out" können mit diesem Tempo zwar nicht mithalten, laden aber trotzdem nicht weniger zum Fußwippen und Mitsingen ein.
Für „Skip To The End" brauchte ich erstmal etwas Zeit, um mich zu verlieben, aber mittlerweile bekomme ich es nicht mehr aus dem Kopf und könnte die ganze Zeit dazu mit dem Kopf nicken. Gerade weil es sehr reduziert klingt, wenig Text, der wiederholt wird, bringt der Song es auf den Punkt. Auch das mit einem schön dramatischen Intro beginnende „Cope" hat mich für sich gewonnen.
Die FUTUREHEADS lassen es diesmal auch mal langsamer angehen, wie zum Beispiel in „Thursday", das absolut von der Mehrstimmigkeit profitiert oder „Back To The Sea" mit seinem schönen Refrain. Dies sind vielleicht nicht die Lieder, die man von ihnen erwartet hätte, aber man lässt sich gerne positiv überraschen. So verbindet das Schlusslicht der Platte „Face" alle Aspekte von langsam pointiert bis schnell catchig.
Insgesamt ist eine schöne Mischung an Songs entstanden, mit denen man sich allerdings erst anfreunden muss. Beim ersten Hören war ich etwas enttäuscht, dass kaum eins der Lieder mich sofort vom Stuhl gehauen hat, aber je öfter man sich die Platte anhört, desto lieber gewinnt man sie. Und letztendlich sind das ja auch die Platten, die man selbst dann noch hört, wenn die nächste große Welle kommt.