Stil (Spielzeit): Punk (39:00)
Label/Vertrieb (VÖ): RCA (17.03.2006)
Bewertung: 7,5 / 10
Link: http://www.anti-flag.com
ANTI-FLAG – seit nun mehr als 12 Jahren versorgen uns die vier Amis mit durchweg politisch orientiertem Punkrock der Extraklasse. Sie stellen eine feste Konstante für die Anhängerschaft dieses Musikstils dar. Wo ANTI-FLAG drauf steht sind auch ANTI-FLAG drin.
So auch bei „For Blood And Empire“. Hier gibt´s wieder mal einen verbalen Schlag ins Gesicht der US-Regierung - doch auch die Presse und Andere bekommen ihr Fett weg.
Musikalisch fährt man in den gleichen Gewässern wie bisher auch: Rotziger schneller Punkrock, mit einigen Breaks und Tempowechseln, sowie Mitschwing-Balladen - diesmal mit ein paar neuen Melodieführungen und Einflüssen garniert.
Gleich der zweite Song „The Press Corpse“ (Anspiel-Tipp!!) trumpft mit einem melodiösen und rockigen Sound auf und mit Freuden kann man den Refrain mitsingen. Der Gesang ist recht melodisch und weist einige Rap-Einflüsse auf, die aber nicht sehr dominant sind.
„Hymn For The Dead“ hat in der Tat einen hymnenhaften Refrain. Ein eher langsamerer Song, der nicht so richtig zu Potte kommt. Da fehlt etwas die Spritzigkeit und die Spielfreude. Technisch - sowohl spielerisch als auch gesanglich, ist der Song einwandfrei, aber es fehlt der Esprit.
Aber dafür ballert „State Funeral“ um so mehr. Da kommt der Mann hinter der Schießbude ordentlich ins Schwitzen und der Gesang ist dem Text entsprechend sehr emotional. Soll heißen: Wütend, aggressiv und duldet keinen Widerspruch. Die Fans dürften bei diesem pogo-kompatiblen Stück ziemlich durchdrehen. Schnelle Tempowechsel bringen hier und da mal ein paar Sekunden Zeit um Luft zu holen. Ein ganz starker Song.
„War Sucks, Let´s Party“ spricht für sich. Die 2 Minuten 18 Sekunden liefern genau das, was man sich bei dem Titel vorstellt – ein Partysong der Spaß macht und live mit Sicherheit für glückliche und verschwitzte Gesichter sorgen wird. Mit „Depleted Uranium Is A War Crime“ treten die Jungs noch mal richtig auf´s Gaspedal und kloppen ordentlich drauf. Ein gelungener Song, um das Album zu beschließen – hervorragend.
Abschließend zu dieser Scheibe bleibt zu sagen, dass „For Blood And Empire“ wieder mal eine Mischung aus schnellen, harten Punkrockstücken und melodischen Mittempo-Songs ist. Ich hätte mir mal wieder ein durchgehend schnelles Album gewünscht und die langsameren Songs sind zwar nett aber auch nur nett. Trotz allem kann ich diesem Output einen Langzeithörspaß bescheinigen. Ein Mal im CD-Player, lässt man das gute Stück mindestens vier/fünf Mal durchlaufen. Mitte März 2006 wird „For Blood And Empire“ in den Läden stehen - rechtzeitig zu der Ende April startenden Europa-Tournee. Bis dahin ist dann auch genug Zeit die Texte auswendig zu lernen, um an den richtigen Stellen die Faust des Protestes recken zu können.