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Wie man am Cover bereits erkennen kann, hat diese Form des Punkrocks herzlich wenig mit irgendwelchen aktuellen Strömungen zu tun. Hier machen drei Süddeutsche altbackenen Punk, der sowohl Harcore-, Metal- als auch Poppunk-Elemente sein eigen nennt. Der Gesang ist melodisch bis dreckig und erinnert mich in diesem Kontext dann an Bands wie DRITTE WAHL - was auch zu der Metalpunk-Attitüde passen würde. Allerdings find ich die Rostocker dann doch um einiges überzeugender.
Denn obwohl diese Platte technisch gar nicht mal so schlecht eingespielt ist (mit Zusätzen wie Bläsern oder einer Schweineorgel) und auch einen recht guten Sound hat - und dabei ist es eine Eigenproduktion! - kann mich das Album einfach nicht fesseln. Ich muss dann immer an Nix Gut oder Impact Records denken. Obwohl den Rotzpunks könnte das eventuell zu wenig stumpf sein. Denn in ihren mehr als 15 Jahren als Band haben SICK OF SOCIETY durchaus gelernt, wie man die Instrumente bedient - auch wenn sie damit jetzt nicht unbedingt angeben. Aber einige der metalinfizierten Songs scheppern schon ziemlich ordentlich aus den Boxen.
Trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, hier eine Band zu hören, die sich vor allem in den lokalen JZ größter Beliebtheit erfreuen wird. Manchmal ist auch einfach der Gesang ein klein wenig daneben und ein paar Mal zu oft einfach zu langweilig - da hilft dann auch der gute Sound nichts mehr. Ich glaube, für diese Art des Punks bin ich einfach ein falscher Ansprechpartner. Mehr etwas für Leute, die die 80iger und frühen 90iger für die ultimative Zeit dieses Genres halten und denen der moderne Sound nichts geben kann. Für Hansatrinker und Killernietenträger.
Stil (Spielzeit): Punk, Metal, Deutschpunk (34:30)
Label/Vertrieb (VÖ): DIY (30.07.09)
Bewertung: 5 / 10