Linkwork - Locked

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Was ich an Alterna-Rock meist zu bemängeln habe, ist dieses ewige Midtempo. Und da kommen mir LINKWORK in der Tat sehr, sehr positiv entgegen gesprungen. Sie haben ihre Musik nämlich nicht nur mit den typischen Rock-, Funk- und Blueseinflüssen gewürzt, sondern auch eine großzügige Priese Punk und sogar eine Messerspitze Metal hinzugefügt.

Und so gefällt mir dieses zweite Album der Velberter ziemlich gut, da sie echt mal Eier in der Hose haben und zwischendurch wirklich ordentlich Kette geben. Außerdem sind die Wechsel zwischen Hart und Zart oft ohne große Einleitungen, was den Songs richtig ordentlich Fluss verpasst. Einige der Riffs klingen sehr modern (man könnte so ganz leicht und verschämt in Richtung Emo schielen, würde aber damit doch etwas übers Ziel hinaus schießen), bei anderen Songs dagegen könnten aber auch Funk (RED HOT CHILLIE PEPPERS?) und Blues Pate gestanden haben.

Und durch den Funk haben die Jungs aus NRW also jede menge Groove mit an Bord, aber spätestens das Schlagzeug drischt die Songs nach den Strophen gerne mal nach vorne und hebt sie damit in meinen Ohren so ziemlich aus dem typischen Klangbild solcher Bands heraus. Außerdem ist die Stimme wirklich gut, hat Widererkennungswert und der Typ trifft eben auch die Töne. Glücklicherweise wird hier auf das Schreien und ähnliche Anbiederungsversuche verzichtet - das hätte sonst ein paar Credibility-Punkte gekostet.

Ich bin ja kein bekennender Freund des Genres, aber diese Platte ist für mich wirklich mal was anderes: schwere Grooves, treffen auf funkige Gitarren, leicht metallische Riffs und punkige Geschwindigkeit. Und am Ende kommen dabei richtig gute Songs heraus. Macht Spaß!