Stil (Spielzeit): Punk, Indi, Pop (49:29)
Label/Vertrieb (VÖ): Hamburg Records / Soulfood (25.09.09)
Bewertung: 6 / 10
Link: MySpace
Es ist relativ einfach, MOFA dämlich zu finden: der Name ist blöd, das Cover sieht aus wie von WIZOs „Herrenhandtasche“ geklaut und die Texte sind auf deutsch und oft lustig (manchmal mehr, manchmal weniger) und der Albumtitel ist auch irgendwie grenzwertig. Vor allem, weil sie ja den Punk in ihrer Musik nicht leugnen können.
Poppunk um genauer zu sein. Auf der anderen Seite haben sie aber auch eine große Indiportion mit dabei und manche Gitarrenpassagen erinnern sogar entfernt an HOT WATER MUSIC – was natürlich durch den Popappeal und die Stimme sehr verfremdet wird. Aber egal, denn Leidenschaft steckt auf jeden Fall hinter den Songs der Kölner. Manchmal vielleicht sogar ein bisschen zu viel, wenn man sich mal die ganzen Gesangspassagen anhört, also die „Bababa“s und die „Ohoho“s – da würden sogar DIE ÄRZTE neidisch. Eventuell haben sie es hier einfach ein wenig mit der Produktion (die ziemlich gut, aber auch sehr poppig ausgefallen ist) übertrieben.
Und die Texte sind auch wieder relativ ambivalent. Manche finde ich recht amüsant und intelligent und andere, wie den über den Hund als Partnerersatz, dann wieder albern. Wie gesagt, es ist recht einfach diese Band nicht zu mögen. Aber ich bin ja ein Freund der WOHLSTANDSKINDER und der bereits oben erwähnten Berliner und irgendwie ist es auch ganz cool, dass MOFA einen doch recht eigenen Sound entwickelt haben, der irgendwo zwischen Punk (mit allen möglichen Nebenschauplätzen) und Indi pendelt. Außerdem haben sie in den Texten tatsächlich ab und zu kleine Highlights versteckt, die recht clever gemacht sind. Sehr schön in dem Zusammenhang auch der Hidden Track, der mit „der Szene“ abrechnet. Vermutlich werden MOFA ordentlich Reaktionen hervorrufen, wobei die sehr unterschiedlich ausfallen könnten. Mir gefällt die Platte zwar, hat aber noch ne Menge Luft nach oben frei.