Stil (Spielzeit): Punk, melodischer Hardcore, Ska/Reggae (43:31)
Label/Vertrieb (VÖ): Antstreet / New Music (27.11.09)
Bewertung: 7 /10
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Wow, die Jungs gibt es noch? Mit einem Lebenszeichen der beknackten Slowenen habe ich definitiv nicht wirklich gerechnet. Vor Jahren habe ich die Band (damals: Ska-Band mit Punk – heute Punkband mit Ska) mal im Vorprogramm der genialen FURILLO gesehen und war begeistert: musikalisch gut, abwechslungsreich und absolut sympathisch. Sänger Buda begrüßte während des Singens noch jeden im Publikum mit Handschlag, da sie ja die erste Band des Abends waren.
Jahre später ist heute und siehe da, es gibt sie wieder! Leider muss ich aber gleich dazu sagen, dass sie ein klein wenig von ihrem Charme verloren haben. Die Produktion war damals („Summer Edition" 2003) zwar schon gut, ist aber jetzt noch dementsprechend professioneller – woran vermutlich Bill Gould (Faith No More) als Produzent Schuld trägt – seltsame Kombination übrigens. Und die Songs sind viel mehr Punksongs, die zwischendurch mal durch Ska und Reggae aufgelockert werden, was früher eher umgekehrt war. Zwar sind die Songs richtig gut und pendeln zwischen Punk und etwas melodischem Hardcore hin und her, aber auf den alten Alben war einfach noch ein Tacken mehr dabei.
Zum Glück haben sie aber ihren charakteristischen Sänger nach wie vor dabei, der auch bei den etwas härteren Stücken melodisch bleibt. Dafür klingen die Punksongs heute etwas weniger 80iger-beeinflusst als früher. Und naja, der Schuss Wahnsinn fehlt mir auch ein wenig. Zwar fangen sie am Schluss der Platte nochmal an zu zeigen, wie durch sie sein können und gehen dann fast in jazzige Gefilde, aber das war auf „Summer Edition" einfach noch ausgeprägter – irgendwie scheinen sich die vier Slowenen einfach weniger bekifft geben zu wollen. Die Texte haben nach wie vor ein paar witzige Kniffe – wer die Texte der HEIDEROOSJES kennt, weiß, was ich meine.
Nach wie vor halte ich ELVIS JACKSON für eine außergewöhnlicher Band. Wer sie live gesehen hat, wird das vermutlich bestätigen können. Und ganz ehrlich: als Slowenen haben sie bei mir im Plattenschrank auch einen leichten Exotenbonus. Wer auf melodischen Punk mit etwas Hardcore und Ska/Reggae steht und einfach mal was Neues entdecken möchte, sollte hier auf jeden Fall zugreifen. Auch wenn es nicht so ein Smasher wie ihr letztes Album geworden ist, hat „Against The Gravity" doch jede Menge Potential um gute Laune zu versprühen. Schön, die Jungs mal wieder zu hören!