Stil (Spielzeit): Punk N Roll (34:00)
Label/Vertrieb (VÖ): Bad Taste/ Soulfood (17.02.06)
Bewertung: 7/10
Link: http://www.dankojones.com/
Und die nächste Runde Punk N Roll. Viel verändert hat sich nicht. Aber hat das denn irgendwer erwartet?
DANKO JONES steht seit ein paar Jahren für extrem minimalistischen Punk N Roll, der aber unglaublich geschmeidig aus der Hüfte kommt. Dass dieser Mann und seine beiden Mitstreiter den Rock N Roll singen, schwitzen und bluten steht dabei wohl außer Frage. Die Frage ist nur, ob man das mag. Die Riffs sind immer sehr präzise aber eigentlich auch immer das gleiche – aber meine Güte, es rockt halt wie Hulle. Und der Hintern wackelt da von ganz alleine!
Der Mann, von dem eine ehemalige Mitbewohnerin von mir mal behauptet hat, seine Stimme wäre purer Sex, spaltet dabei auch sehr gekonnt seine Zuhörer in Fans und Hasser. Eigentlich ein Kompliment für jeden Rocker, oder? Auch hier in der Redaktion gehen die Meinungen stark auseinander. Aber das gibt Gesprächsstoff und was will man als Musiker mehr? Mit seiner neuen Platte gibt Danko wieder den Rock N Roller pur, der sich eigentlich im Leben um nichts anderes kümmert als – wie hieß es bei Walter Moers – „stopfen und gestopft werden“. Wer also von der recht einsilbigen Thematik oder den immer recht ähnlich klingenden Riffs genervt ist, sollte einen großen Bogen um die Platte machen. Wer allerdings auf schnellen, punktgenauen und ziemlich sexy vorgetragenen PunkROCK steht und dabei am liebsten noch ein wenig seine Kiste schwenken möchte, wird mit „Sleep Is The Enemy“ sehr glücklich werden.
Auch wenn im Kosmos von Herrn Jones wohl kein Urknall musikalischer Weise mehr stattfinden wird, gibt es hier zumindest ganz leichte Neuerungen im Gegensatz zum Vorgänger „We Sweat Blood“. Zuerst mal die wirklich coole Begebenheit, dass John Garcia (ehemaliger Sänger der Stoner Rock-Urväter KYUSS) bei einem Track dabei ist („Invisible“) und dem natürlich seinen Stempel aufdrückt – geile Stimme einfach! Dann finden sich neben den gewohnten AC/DC Einflüssen („Baby Hates Me“) diesmal auch manche ruhigere Ansätze (z.B „Don`t Fall In Love) die etwas mehr nach Glam oder sogar leicht nach KISS klingen. Stellenweise hab ich da auch die Hellacopters im Ohr.
Aber im Großen und Ganzen bleibt festzuhalten: Wer DANKO JONES früher nicht mochte wird durch diese Platte nicht bekehrt und wer „Born A Lion“ oder „We Sweat Blood“ mochte, wird auch „Sleep Is The Enemy“ mögen. Und wer hier gar nicht weiß, um wen es hier geht, aber auf punkigen Rock N Roll steht, der sollte sich schleunigst mal seine Portion DANKO JONES besorgen.