Stil (Spielzeit): Punk/Screamo/Hardcore (40:42)
Label/Vertrieb (VÖ): Epitaph/SPV (21.10.05)
Bewertung: 8,5/10
Link: http://www.iamghostmusic.com/news.html
Epitaph bringen mit I Am Ghost eine Band raus, die teilweise musikalisch, aber auf jeden Fall von der Menge an Kajal her etc. gut auf Victory gepasst hätte.
I Am Ghost machen Spaß! Musikalisch betreiben die Kalifornier einen Gemischtwarenladen und machen den auch nur an Halloween auf. Zu kaufen gibt es Punk, Hardcore, Emo/Screamo und ab und zu ein paar Metaleinsprengsel. Allerdings wird auch viel Wert darauf gelegt, dass die Verkäufer passend gekleidet sind und mit genügend Elan an die Sache gehen. So klingt das Album „We are always searching“ nach The Used („Kiss me like you wanted“),mal nach My Chemical Romance, ein bisschen nach Metalcore ("Eulogies and Epitaphs"), wenn unerwartet ein Breakdown oder Riff auftaucht und mal nach Senses Fail, From First To Last und Konsorten („We are alwaysw searching“).
Neue Elemente werden hier nicht geboten, dafür aber fast alles zusammengeschraubt, was der Punker/Corler von Heute hört. Das ganze wird durch eine Frauenstimme ergänzt, die wunderbar mit den Cleanparts des Sängers harmoniert, durch eine Geige eigenständiger gemacht, die sich teilweise an die Gitarrenlinie schmiegt oder Alleingänge macht. Um noch mal zu zeigen, dass sich I Am Ghost viel vorgenommen haben, bringen sie auch gleich noch ein Klavier an den Start. Textlich gibt sich der Sechser sehr Misfits/Horror-mäßig, was sich in der mehrfachen Benutzung der Wörter „Vampires, Coffins, Death“ etc. niederschlägt. Dazu passt dann auch das Artwork, welches in Schwarz und Pink gehalten und somit zur Zeit ziemlich schick ist.
Minuspunkte gibt es leider ein wenig für die Produktion zu verteilen. An und für sich knallt das Album sehr gut, nur beim Gesang hat man manchmal das Gefühl, den Raum, in dem aufgenommen wurde raushören zu können. Und auch die Geige geht leider oftmals unter und hätte lauter gemusst (Yellowcard haben es zumindest soundtechnisch vorgemacht). Auf der anderen Seite muss man aber auch sagen, das „We are always searching“ selbst von der Band aufgenommen wurde – und dafür klingt es verdammt gut!!!
Mein persönlicher Übersong der Platte ist „Lady Madeline in her Coffin“. Schönes, vorgelesenes Intro über verhaltenden Emo-Gitarren bis I Am Ghost dann explodieren und dem Hörer einen wunderschönen und druckvollen Refrain um die Ohren hauen. Hit!!! Wenn beim nächsten Mal die Geigen und Vocals sauberer sein sollten und die Intensität noch gesteigert wird, könnte das einen Genreklassiker geben.