Transplants - Haunted Cities


Review

Stil (Spielzeit): Punk/HipHop/Funk/Latin etc (40:13)
Label/Vertrieb (VÖ): LaSalle Rercords/Atlantic/Warner (29.08)
Bewertung: 8,5
Link: http://www.thetransplants.com

Meine Güte, was für eine Platte! Aber was für eine Stilangabe kann ich machen? Hier trifft sich ja alles: Punk, HipHop, Funk, Soul, Drum n`Bass, Latin, Reggae undundund… 

Die 2te Platte des Projektes (der Band?) von Rancids Tim Armstrong, Ex-Blinker Travis Barker und Skinhead Rob (ehemaliger Rancid Roadie soweit ich gelesen hab) zeigt die Transplants noch selbstbewusster und experimentierfreudiger als auf ihrem Debut von 2002. Hier wird alles durch den Wolf gedreht, was der durchschnittliche Nietenpunk (Rancid) oder Powerpopbadgesträger (Blink 182) nicht allzu oft mit seinen Helden assoziiert. Auch wenn in den meisten Songs eine Prise Punk vorkommt, bedienen sich die Drei und ihre Gäste (B.Real und Sen Dog von Cypress Hill, der Boo Yaa Tribe, Leute von Rancid, jede Menge weitere Künstler aus dem HipHop samt eines Scratchers…) sehr gekonnt an den oben genannten Musikrichtungen und basteln daraus sehr eigenständige und ungeheuer tanzbare kleine Hits (Not Today, Gangster and Thugs, Killafornia, Hit the fence, I want it all und Crash and Burn fallen mir spontan ein). Bei MTV würde man jetzt vermutlich von „urbaner Musik“ reden. 

Genau wie Punk, zieht sich aber auch der HipHop durch fast jedes Stück und sei es nur an Hand des Gesanges. Neben der Musik hat man sich hier auch ganz schön an der Attitüde bedient. Die Jungs müsse die Hosen schon ziemlich weit unten hängen gehabt haben, als sie die Texte verfassten und einsangen (aus Gangsters and Thugs: „Some of my friends sell records, some of my friends sell drugs“). Trotzdem wirkt es nicht peinlich sondern irgendwie arschcool. „Keine Angst, die wollen nur spielen!“ 
Viele Stücke sind großteils nur auf einem kleinem Motiv, einem Sample oder einem Beat aufgebaut, auf die schichtweise andere Instrumente, Beats und der raue (Sprech)Gesang von Skinhead Rob und Tim aufgetragen werden. Obwohl man letzterem manchmal eine logopädische Behandlung schenken möchte, passt das hier doch alles haargenau und lässt das Tanzbein nicht nur einmal zucken. 

Hut ab vor dem Mut zum Experimentieren und soviel Coolnes bei der Umsetzung. Wären die Texte dabei gewesen (im über 10seitigen Booklet) hätte es auch 9 Punkte gegeben. Ich denke, diese Platte wird noch oft für viel Freude sorgen. Freu mich schon auf die nächste.
Kai