Streelight Manifesto - 99 Songs of Revolution



Stil (Spielzeit):
Ska-Punk-Covers (32:56)
Label/Vertrieb (VÖ): Victory /Soulfood (12.03.10)
Bewertung: 7,5/10

Link: MySpace

Manchmal fragt man sich ja schon, ob SMF leichte Probleme beim Songwriting haben. Zuerst nahmen sie das „Keasby Nights"-Album nochmal auf, was Sänger /Gitarrist Tomas Kalnoky ja bereits tat, als er noch bei CATCH 22 spielte, und jetzt kommt ein Cover-Album an den Start. Und dabei war ihr Debüt „Everything Goes Numb" doch ein richtiger Brüller!

Und ein wenig von diesem Kirmes-Auf-LSD-Gefühl, welches ihr Debüt wunderbar gekonnt mit viel Tanzbarkeit und Geschwindigkeit vereinte, findet sich jetzt auch auf „99 Songs.." wieder. Und das sind dann auch die Momente, in denen ich sie für eine der besten Punk-Ska-Bands ever halte – technisch gut und auf angenehme Art chaotisch. Dazu diese wunderbare Hardcore-Attitüde, was den Gesang und das Schlagzeug angeht. An manchen Stellen fällt die Bewunderung dann doch leider wieder etwas zurück – aber das kann auch durchaus mit der Songauswahl zusammenhängen.

Für mich sind neben ein paar Neuentdeckungen wie „Birds Flying Away" von Mason Jennings vor allem die Punkklassiker wie NoFXs „Linoleum" (schaut mal auf Youtube, wieviele Bands diesen Song bereits covern...) oder BAD RELIGIONS „Skyscrapers" die Hits des Albums. Bei RADIOHEADS „Just" gibt es einige schiefe Töne im Gesang, die sich doch ein paar Mal öfter auf dem Album finden – aber egal, denn dafür hat die Platte einen herrlichen ungehobelten und rotzigen Schliff, wie er im Punk/Hardcore ja eigentlich auch sein sollte. Also überproduziert und zu glatt gebügelt sind diese Songs der Revolution sicher nicht. Einige der Stück sind mir allerdings relativ unbekannt, und mit "Me and Julio Down by the Schoolyard" von Paul Simon gibt es ein Stück, welches bereits von ME FIRST & THE GIMMIE GIMMIES gecovert wurde – womit sich der Kreis zu NoFX ja irgendwie schon wieder schließt.

Partytauglich ist das Album auf jeden Fall, und wer diese wilde Meute kennt, kann sich vermutlich vorstellen, wie hier einige der Stücke aufgemotzt und abgedreht werden (bei BR „Skyscrapers" nahmen sie die dann doch eher den anderen Weg und machten eine schicke Reggae-Version daraus). Zwar würde ich mich über ein weiteres Album wie „Everythging..." noch etwas mehr freuen, aber trotzdem hat man hier eine Platte von erstklassigen Musikern vor sich, die streckenweise extrem viel Spaß macht. Kommt gut!
Kai