Stil (Spielzeit): ambitionierter Deutschpunk (30:55)
Label/Vertrieb (VÖ): Sideshowpop (09.10.09)
Bewertung: 4/10
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PINOCCHIO AUF DER FLUCHT also? Meine Damen und Herren, ihre Überraschung wird sich vermutlich in Grenzen halten, wenn ich jetzt die Deutschpunk-Schublade aufmache. Allerdings geben sich die drei Süddeutschen ziemlich ambitioniert und versuchen, diesem engen Korsett zu entfliehen. Leider reichen Ambitionen nur nicht immer aus.
Vermutlich soll sich dieses Werk an Fans von Bands wie MUFF POTTER (das recht gute „Bordsteinkantengeschichte" ist vermutlich kein Zufall), PASCOW und alte TURBOSTAAT wenden. Aber leider merkt man relativ schnell, dass die Band einfach technische Grenzen akzeptieren muss. Denn auch wenn Nagel oder der TURBOSTAAT-Fronter nicht wirklich singen können, machen sie ihre Sache doch noch mal um einiges besser, als das hier der Fall ist. Die Texte gehen zwar oft ganz in Ordnung, aber ich finde sie zum großen Teil sehr uninspiriert gesungen und der ein oder andere Schnitzer ist auch in fast jedem Song zu finden.
„Uninspiriert" passt leider oft auch zum Spiel der Band. Zwar sind die Arrangements oft ziemlich gut gelungen, und auch die Extra-Instrumente wie zum Beispiel das Schifferklavier machen sich wirklich gut – auch die vielen Akustikgitarren im Hintergrund sind clever gesetzt. Aber wenn man sich anhört, wie Gitarre und Schlagzeug in einigen Songs einfach jede Menge Möglichkeiten verschenken, weiß man wieder, warum die oben genannten Vergleichsbands eigentlich so gut sind.
Zwölf Jahre sind die drei mittlerweile dabei, und man sollte ihnen wirklich anrechnen, hier auf ihrem dritten Album zumindest nichts unversucht gelassen zu haben, dem Wort Deutschpunk den üblen Beigeschmack zu nehmen. Aber meiner Meinung nach sind die Qualitäten der Band einfach noch nicht auf dem Level, welches sie hier offensichtlich anpeilen. Toller Versuch, vielleicht klappt es ja beim nächsten.