Auxes - Ichkannnichtmehr Tipp



Stil (Spielzeit):
Punkrock / Indie (33:44)
Label/Vertrieb (VÖ): Gunner Records / Broken Silence (01.04.10)
Bewertung: 9/10

Link: MySpace

Einen Moment, sind das nicht Amis? Warum hat das denn dann einen deutschen Titel?

Schnell mal nachgesehen und festgestellt, dass es sich zwar eigentlich um Amis handelt, diese aber jetzt in Deutschland/Hamburg wohnen. Eigentlich handelt es sich bei der Band vor allem um Dave Laney, der dem ein oder anderen noch bekannt sein dürfte, da er bei MILEMARKER und CHALLENGER gespielt hat. Und so war die erste Platte von 2008 auch noch ein komplett allein eingespieltes und aufgenommenes Projekt. Mit „Ichkannnichtmehr" gibt es jetzt aber nun eine richtige Band, die eben auch auf Tour geht. Und ich könnte mir vorstellen, dass die auf der Bühne auch mal so richtig abgehen.

Denn bei dieser Musik, müssen live einfach die Fetzen fliegen. Ab der ersten Minute legen die Wahlhamburger ein Tempo vor, das den Hörer nach Anschnallgurten verlangen lässt. Der Sound liegt zwischen NEW BOMB TURKS, DEAN DIRG, THE HIVES (ohne aufgesetzte Arroganz und blödes Gehabe) und eventuell sogar GASLIGHT ANTHEM – wenn die auf schlechten Drogen und absolut kaputt und angepisst wären. Aber vermutlich wollte ich den letzten Vergleich hier nur reinquetschen, weil GUNNER RECORDS damals ja auch die erste GA in Deutschland veröffentlicht haben. Naja. Aber gut, wenn man sich „Second Shift" anhört, kann man da sogar tatsächlich richtige Parallelen raushören.

In den meisten Fällen geben die Herren mit dem Sound zwischen frühem Punk und Indie soviel Gas, dass GA dagegen ziemlich alt aussehen. Die Band und Songs strahlen eine rohe und teilweise beinahe überwältigende Energie aus, die authentisch klingt und begeistert. In manchen Songs komme auch THE CLASH-Einflüsse raus und ich würde an der ein oder anderen Stelle („Night Terrors") eventuell ganz vorsichtig in Richtung KING KAHN schielen. Und mit „Doctor!" und „Bad Luck Motherfucker" haben sie sogar richtig klassische Hits mit dabei. Auf der anderen Seite ist eine Vielzahl der Songs aber so gut geworden, dass es fast schwer fällt, einzelne Stücke heraus zu heben. Urwüchsig, ungeschliffen und angepisst! Geiles Teil!
Kai