Stil (Spielzeit): Psychedelic Rock (42:21)
Label/Vertrieb (VÖ): Trip In Time/World In Sound
Bewertung: 8,5/10
Links: www.myspace.com/theflyingeyes
Es gibt Bands, die sofort Assoziationen zu einem bekannten Vorbild wecken. Bei THE FLYING EYES aus Maryland sind es die DOORS, die mehr als klar Inspiration für Stil, weniger für den Sound, der Amerikaner waren, die auf dem selbtbetitelten Album zwei bereits erschienene EPs zusammenfassen.
Gut, einer der wichtigsten Bausteine für die Ähnlichkeiten zu den berühmten Vorbildern ist die Stimme von Sänger Will Kelly, der Morrison zum verwechseln ähnlich klingt. Dazu kommen psychedelische, sperrige Kompositionen, die etwa an die „The End", ":W.A.S.P." oder „Unknown Soldier" erinnern. Die tanzbare Seite der DOORS geht ihren Nachfolgern weitgehend ab.
Zwischen den beiden Hälften des Albums ist eine deutliche Entwicklung zu erkennen. Während der ersten der „Bad Blood" EP entsprechenden fünf Songs klingt der Sound noch deutlich stoner-lastiger verzerrt, während die zweite Hälfte sehr viel natürlicher tönt und auch etwas weniger anstrengend und angestrengt wirkt. Doch gerade die hohe Beanspruchung trifft einen Nerv. Auch wenn THE FLYING EYES sicher keine Band für jede Gelegenheit und Stimmung sind, kann man sich der Intensität der Musik nicht entziehen, ohne im wahrsten Sinn abzuschalten.
In der richtigen Stimmung aber sind Band und Album ein starkes Stück Musik, die den zerrissenen Geist der späten 60er Jahre perfekt und authentisch einfängt und doch genau so gut in die aktuelle Zeit passt, die sich doch mit den gleichen Fragen und Problemen quält.
Wer die DOORS mag, kommt an THE FLYING EYES eigentlich nicht vorbei, denn dieser Sound war in den letzten 40 Jahren nie wieder so lebendig. Was zu einem wirklich perfekten Album noch fehlen würde, wäre ein gelegentliches Loslassen und Entlassen des Hörers, wie es die DOORS in ihren tanzbaren Stücken immer wieder getan haben.